„…75%iger zukunftsfeindlicher Volkswille?“
Laut Buchstaben steht es so geschrieben in meinem Leserbrief „Vize-BM Sibille Tschenett?“
Die versehentliche Anwendung eines gegenteiligen Wortes kann unter Umständen zu noch mehr Nachdenken anregen. Sinngemäß, richtig und gut soll es 75%iger zukunftsfreundlicher Volkswille heißen. Nun, ob dieser Volkswille im Endeffekt einen Sieg, eine Niederlage oder Scheinheiligkeit ergibt, wird die Gemeinderatswahl und ihre Auswirkung an den Tag legen.
Diese Malser Ausnahme-Volksabstimmung verdient ebenso eine Ausnahme-Volksvertreterwahl. Reden wir uns nicht schon in grundlegenden Dingen einander vorbei? Ja, weil wir mehr oder weniger absichtlich in betrügerischer Weise Worte verwenden, die nicht der Sache entsprechen.
Zum Beispiel: Der Glaube ist etwas wesentlich anderes als Religion. Trotzdem gebraucht der Massenmensch diese beiden Wortbegriffe, ohne dabei einen Unterschied zu machen. Nämlich, so kann ein Tiefreligiöser Gott und den Menschen viel Leid zufügen, während ein Tiefgläubiger, - er wird gerne als Atheist abgestempelt- der sich zu keiner Religion, zu keinem fixen Gottesbild bekennt, ein wahrer Diener Gottes ist.
Ähnlich verhält es sich mit dem Wort „Bio“, das Leben heißt. Es kann kein Bioprodukt sein, wenn es durch Einsatz von Bio-Ziden, wobei „Ziden“ für Tötungsmittel steht, erzeugt wird. Also es kann nicht sein, dass es eine Bio-Monokultur gibt, da jede Monokultur mit „Bio-Pesti-Ziden“ behandelt werden muss, andernfalls in einer derzeitigen künstlichen Kloakenanlage nichts Genießbares gedeiht.
Ob es sich dabei um chemisch-synthetische oder „biologische“ Agrochemikalien handelt, ist im Grunde der gleiche Handel und Teufel. Kupfer-, Schwefel-, Kalk-, Stinkbrühen spritzen Monokultur-Biobauern öfters, als die sogenannten konventionellen und integrierten Bauern ihr chemisch-synthetisches Gift verwenden. Wenn Bio-Pestizide schneller von Früchten, Pflanzen abgewaschen, in der Luft und im Boden schneller aufgelöst werden, sind sie noch lange nicht biologisch abgebaut, d.h. in den Naturkreislauf (wieder) miteingebunden.
Das erkennen wir heute deutlich in Reben-Monokulturen, wo seit über 100 Jahren eben Bio-Pestizide eingesetzt wurden; dort existiert z.B. kein Regenwurm mehr und der Bestand der unzählig vielen Mikroorganismen, welche für die Bodenfruchtbarkeit und die Gesundheit für Pflanzen, Tiere, Menschen Verantwortung zeichnen, steht vor dem Zusammenbruch, d.h. vor dem Umkippen in eine verdichtete luft- und wasserabweisende für höhere Lebewesen unbrauchbare und erodierbare stinkige Masse.
Jede Monokultur ist eine Miss-Mordkultur! Biodiverse Kultur mit Fruchtfolge bei naturfreundlicher Bewirtung, heißt die richtige Lösung.
Ich klage auch den Missbrauch des Wortes „Pflanzenschutzmittel“ an, welches im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bio-Pestiziden – dazu zählt auch der Kunstdünger – gebraucht wird. Perfekte Verführungs-Wortanwendungen gibt es deren viele; aber es gibt nur ein eindeutiges und ganzheitliches Verständnis und Bekenntnis zur Biologie und zur Wahrheit in allem.
Alles andere ist komplettes, selbstverschuldetes Vergehen, das in absehbarer Zeit zum Untergang der Menschheit führt. Es ist eine Sekunde vorm Ende! Kehren wir um?
Ja! Lieber Gott, du gibst uns deine Kraft durch Lebensmittel, die wir naturfreundlich produzieren und in einer Fabrik, Backstube, Küche,… nicht denaturieren. Danke.
Paul Gruber, Mals
Die Liste „Für Schlanders-Per Silandro“ tritt nicht mehr an
Die Liste „Für Schlanders – Per Silandro“ wird sich bei den anstehenden Gemeindewahlen nicht mehr der Wahl stellen. Die Arbeit der Liste und ihrer Gemeinderäte hat nach einem von Interesse begleiteten Auftakt vor zehn Jahren mit der Zeit an Resonanz in der Bevölkerung verloren, sowohl was Inputs (Anregungen, Hinweise, Aufforderungen) als auch was Rückmeldungen betrifft. Das Fehlen brennender Themen und vielleicht auch die von vorneherein mangelnde Möglichkeit der Regierungsbeteiligung ermöglichten es uns nicht, engagierte Mitbürger - insbesondere auch Junge - für eine Kandidatur zu gewinnen. Viele Bürger sind von der Notwendigkeit einer politischen Alternative auf Gemeindeebene überzeugt, aber leider nicht bereit, sich einzubringen. Eine Rolle mag dabei auch die Tatsache gespielt haben, dass der Gemeinderat in den letzten Jahren abgewertet wurde und ihm wenige bedeutende Kompetenzen verblieben sind. Die politische Linie wird von Bürgermeister und Ausschuss vorgegeben, der Gemeinderat dient grundsätzlich der formellen Absegnung von Maßnahmen, die den Konsens in der Mehrheitspartei erhalten haben. Angesichts der erdrückenden Mehrheitsverhältnisse reduziert sich die Rolle der Opposition auf die Meinungsäußerung. Die seltene Einberufung der Sitzungen – durchschnittlich alle zwei Monate – erschwert zudem eine kontinuierliche Kontrolle und wirksame Oppositionspolitik, während der Ausschuss durch die tägliche Geschäftsführung einen enormen Informationsvorsprung besitzt. Die angekündigte Öffnung des Bürgermeisters der Opposition gegenüber hat sich als informative Formalität herausgestellt, bei der die Entscheidungen im Inhalt bereits gefallen waren. Trotzdem haben wir regelmäßig jene Vorschläge der Mehrheit unterstützt, die wir als sinnvoll erachteten. An der bedeutenden Erleichterung der Bürgerbeteiligung waren wir in konstruktiver Zusammenarbeit mit der Mehrheit maßgeblich beteiligt. Emotional aufgeladene Themen wie Marmor und Schwimmbad haben wir sachlich aufgegriffen und mittels Fragen und Anfragen das Vorgehen der Gemeindeverwaltung kontrolliert. Überhaupt war die Gemeinderäte unsere Liste die einzigen, die in den letzten beiden Amtsperioden schriftliche Anfragen zu diversen Themen eingebracht haben. Zu diversen Punkten haben wir uns kritisch geäußert, so z.B. bezüglich
- der mangelnden Realisierung des versprochenen Radweges von Schlanders nach Vetzan
- des Einsatzes von Herbiziden im Ortsgebiet (mit Erfolg)
- des schleichenden Verfalls des Ortsbildes durch den Ersatz von Bäumen und Hecken durch Asphalt und Betonmauern (mit wenig Erfolg)
- der hohen Ausgaben und heute schwer absehbaren Erfolgschancen des Ortsentwicklungsprojekts
- der Kosten und Dimensionen der geplanten Wellnessanlage
- der einseitigen Vorschlags-praxis für Verwaltungsräte und Ehrungen
- der Befreiung auch von überdurchschnittlich großen Wohnungen von der Gemeindeimmobiliensteuer GIS
- der Praxis der nachträglich zu genehmigenden Haushaltsänderungen
Wir würden uns freuen, wenn sich doch noch motivierte Bürger finden, die solche und ähnliche Anliegen auch weiterhin vertreten möchten und selbstverständlich die notwendige Hilfestellung für eine Kandidatur leisten.
Im Namen der Liste „Für Schlanders - Per Silandro“: Hansjörg Gluderer,
Martin Daniel
Zur Lügengeschichte des Herrn Joachim Theiner
(Der Wirtschaftsreferent der Gemeinde Mals im Interview mit dem „Der Vinschger“, Nr.5/15)
Zu allererst mache ich den ehemaligen Verwaltungsräten Hutter und Sachsalber ein Kompliment, und zwar für zwei Dinge. Erstens, dass sie sich auch Jahre nach ihrem ehrenamtlichen Einsatz für „ihre“ Gesellschaft „Touristik- und Freizeit AG“ interessieren. Das belegt das Herzblut, mit dem sie sich für die Sache eingesetzt haben. Zweitens, dass sie ihre Besorgnis um die Zukunft der „Touristik- und Freizeit AG“ der Bürgerschaft kund tun. Als ehemaliger Verantwortlicher des Verwaltungsrates der „Freizeit AG“ sowie der „E-AG“ will ich dem Weg meiner ehemaligen Kollegen folgen und mich öffentlich zum Verkauf des Fernheiznetzes samt Anlage durch die „Freizeit AG“ äußern. Die Gesellschaften gehören ja beide der Gemeinde Mals, somit uns BürgerInnen. Und deshalb braucht es Transparenz. Und an dieser Stelle will ich meine Besorgnis äußern: Unter der Federführung von Wirtschaftsreferent Theiner (politisch Verantwortlicher) riskiert die Gesellschaft, in den kommenden Jahren ein negatives Kapitel in der Wirtschaftsgeschichte unserer Gemeinde zu schreiben. Joachim Theiner ist als Wirtschaftsreferent das Bindeglied zwischen Gemeindeausschuss und den Gesellschaften, wie er von sich selbst behauptet.
Nun zur Sache: Die „Freizeit AG“ hat Schulden. Im Grunde gibt es drei Wege, Schulden abzubauen. Weniger Geld ausgeben, neue Einnahmequellen finden oder Eigentum abstoßen. Theiner unterstützte offensichtlich den dritten Weg. Das Eigentum der „Freizeit AG“ an Fernheiznetz und Anlage wurde an die „E-AG“ veräußert. Nun ist eine Feststellung zu machen und eine Frage zu stellen. Die Feststellung: Die Gemeinde Mals kauft über die „E-AG“ erneut das Netz, welches sie bereits über die „Freizeit AG“ im Eigentum hat, für 1,6 Mio Euro, samt Gebühren und Spesen, und verschuldet somit die zweite Gesellschaft. Jetzt die Frage: Wurde der richtige Weg für den Schuldenabbau gewählt? Meine Antwort: Nein, eindeutig nicht. Ein normaler „Wirtschaftler“ stößt nur unnötiges, also unproduktives Eigentum ab. Das Eigentum an Fernheiznetz und Anlage hat der „Freizeit AG“ aber jährlich 300.000 bis 400.000 Euro Mietzins gebracht. Theiner hat sich sprichwörtlich dafür stark gemacht, das Tafelsilber zu verscherbeln. Was passiert nun mit der „Freizeit AG“? Sie wird zwar morgen am Bankkonto weniger Schulden aufweisen. Aber schon ab dem gleichen Tag fehlen ihr die Einnahmen aus dem Mietzins. Deshalb werden sich ihre Schulden übermorgen wieder erhöhen. Es bleibt die Frage, welche Möglichkeiten zum sinnvollen Wirtschaften Referent Theiner den nachkommenden Verwaltern „überlässt“. Herr Theiner sollte sich deshalb (und aus anderen Gründen) fragen, ob er in Zukunft noch die Wirtschaftspolitik in unserer Gemeinde leiten will. Auch wir Bürgerinnen und Bürger sollten uns fragen, ob er das noch soll. Fortsetzung wird wohl folgen…
Sepp Noggler, ehemaliger Verantwortlicher des Verwaltungsrates der „E-AG“ und der „Touristik- und Freizeit AG“
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