Die Vorbereitungen für die Wahlen der Bürgermeister und der Gemeinderäte laufen an. Vielleicht ist das nach außen noch nicht wahrnehmbar, aber intern wird gerüstet. Gemeinderatswahlen sind große Volksbefragungen. Denn die Wählerinnen und Wähler bestimmen bei diesen Wahlen, wer die Verwaltung, auch die Geschicke und die Richtung der jeweiligen Gemeinde für die nächsten fünf Jahre übernehmen soll. Bürgermeister und Gemeinderäte sind in dieser repräsentativen Demokratie die Vertreter des Gemeindevolkes. Eine an sich ehrenvolle Aufgabe in und an der Gemeinschaft. Eine reizvolle Aufgabe auch. Denn die Repräsentanten in den Gemeindeparlamenten können einiges bewegen, einiges gestalten, haben viel Steuergeld zur Verfügung.
Darf man sich ein bestimmtes Maß an Ehrlichkeit bei den Volksvertretern wünschen? Man muss dies voraussetzen können! Ich wünsche mir jedenfalls, dass sich jene, die sich der Wahl stellen wollen, etwas an Demut an den Tag legen mögen. Denn im Grunde wird Volksvermögen auf Gemeindeebene - gespeist aus unseren Steuergeldern - verwaltet. Und wer Transparenz, also Offenheit predigt (Transparenz wird eigentlich vorausgesetzt), soll dies auch tun.
Auch wünsche ich mir, dass in den Gemeinderäten mitgedacht, mitdiskutiert und mit Argumenten mitentschieden wird. Ich wünsche mir Gemeinderäte, wurscht welcher Partei oder Liste oder Bewegung, die bei Sitzungen die „Pappm“ auftun. Ich wünsch’ mir eine Streitkultur der Argumente.
Die Politik ist in der Gemeinde, im Gemeinderat, im Gemeindeausschuss den Bürgerinnen und Bürgern am nächsten. Und wir selbst entscheiden, wer uns die nächsten Jahre in diesen Gremien vertreten wird. Die Wahlen sind eben große Volksbefragungen.
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