Und was die Köchinnen und Köche auch heuer wieder auf die Teller zauberten, überzeugte selbst die größten Skeptiker, und zwar jene, die Vorurteile gegen Schaf-fleisch hegen und „Schöpsernernes“ mit all zu starkem Geruch in Verbindung bringen. Das Viergänge-Menü mit Lammfleisch-Gerichten mundete den rund 150 Gästen im Schludernser Kultursaal ausgezeichnet. Auf der Leinwand im Hintergrund liefen Filme über Schaf- und Ziegenzucht und über das Leben von Martl am Kortscher Sonnenberg mit dem Titel „Ohne Hergott bleib in nit“. Auch der inzwischen verstorbene Hauptdarsteller liebte seine Schafe. Der Schaf- und Ziegenzuchtverein Schluderns zählt fast 50 Mitglieder, die rund 800 Schafe und 200 Ziegen halten. Den Sommer verbringen die Tiere auf den Hochweiden in Langtaufers, Planeil, Stilfs und Matsch. Nach der „Schofschoad“ kommen sie wieder heim. Die Vermarktung läuft über den Verband Südtiroler Kleintierzüchter. Besonders guten Absatz finden Lämmer. „Die Nachfrage ist da, es läuft recht gut“, erklärt Mair. Hinter dem Schludernser Park steht den Züchtern ein eingezäuntes Areal zur Verfügung mit Bade- und Schärvorrichtung für die Tiere. Das Klauen- und Räudebad „genießen“ Schafe und Ziegen am 24. und 25. April kurz bevor sie auf die Almen gebracht werden. Am 15. März findet auf dem Gelände die Bezirkskörung statt, bei der Tiere aus dem ganzen Vinschgau bewertet und für die Zucht klassifiziert werden. Die Wolle kann beim Schafzuchtverein Oberland abgegeben werden. Dieser verkauft sie nach Österreich. Für ein Kilogramm Schafwolle gibt es einen Euro. „Dieses Geld geht in die Vereinskasse“, sagt Mair. Eine weitere Einnahmequelle ist der jährliche Stand auf dem Katharina-Markt, bei dem es ebenfalls Produkte aus Schaf- und Ziegenfleisch zu kosten gibt. (mds)
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