Aus einem Datenvergleich geht jedoch hervor, dass sich die wirtschaftliche Situation in den letzten zehn Jahren kaum verändert hat. Die Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen mehr denn je geeignete Rahmenbedingungen“, mit diesem Appell eröffnete Johann Wallnöfer, SWR-Bezirkspräsident, die Veranstaltung.
Die bürokratischen Belas-tungen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen und die Rahmenbedingungen der Südtiroler Betriebe thematisierte Andreas Nagl, Bezirksvorsitzender des lvh. Er forderte geeignete Kriterien und eine stärkere Sensibilisierung von Seiten der öffentlichen Vergabestellen, damit auch Kleinst- und Kleinbetriebe die Möglichkeit haben, sich an einer Ausschreibung zu beteiligen. Mehr Sinn für das Wesentliche forderte Siegmar Karl Tschenett, Bezirksvertreter des VSF. Der Landeshauptmann und Wirtschaftslandesrat Arno Kompatscher betonte, dass in Südtirol im Jahr 2014 rund 74 Prozent der öffentlichen Aufträge an lokale Unternehmer vergeben wurden. Gleichwohl räumte er ein, dass die Vergabestellen bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten einer Ausschreibung stärker sensibilisiert werden müssten. „Erste wesentliche Erleichterungen wurden bereits im Omnibusgesetz (Nr. 8/2014) vorgesehen, weitere werden im neuen Südtiroler Vergabegesetz folgen“, so der LH. Das Ziel sei es auch, dass jedes Gesetz vor der Verabschiedung einem Bürokratiecheck unterzogen werde.
Der ländliche Raum stellt eine Einzigartigkeit dar, die es zu schützen und zu unterstützen gilt. Den Zentralisierungstendenzen bei Einrichtungen und Infrastrukturen muss entgegengesteuert werden, damit auch weiterhin Arbeitsplätze in der Peripherie erhalten und neue geschaffen werden können, forderte der Bezirksobmann des SBB Raimund Prugger. In dieselbe Kerbe schlug Dietmar Spechtenhauser, Bezirkspräsident des hds, der auch konkrete Projekte zur Unterstützung von Betrieben mit Nahversorgungsfunktion und zur Aufwertung der Ortskerne forderte. Maßnahmen zur touristischen Aufwertung des Vinschgaus forderte Karl Pfitscher, Gebietsobmann des HGV. Die Elektrifizierung der Vinschger Bahn und die Anbindung an die Schweiz, die Vervollständigung des Vinschger Höhenweges und die Aufstiegsanlagen waren seine Hauptanliegen. Auf die Wichtigkeit einer schnellen Erreichbarkeit der Unternehmen über Schiene, Straße und schnellem Internet ging Gustav Rechenmacher, Bezirksvorsitzender des UVS in seinem Beitrag ein und forderte von der Landesregierung eine Gesamtlösung im Hinblick auf die Umfahrungen im Vinschgau und die Versorgung aller Betriebe mit schnellem Internet. Der Präsident der Bezirksgemeinschaft Andreas Tappeiner ging auf die Thematik der Stromversorgung ein und betonte, dass der Vinschgau die Schaffung einer guten und günstigen Stromversorgung – im Ausgleich zu den Zentren – selbst in die Hand nehmen könnte.
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