Bevor eingeschenkt wurde, gab Kellermeister Christian Werth einen kurzen Einblick in die Geschichte des Klosters und dessen Weinproduktion. Vor rund 600 Jahren war damit begonnen worden. Bis in die 1960er Jahre vermarktete Muri Gries den Wein offen. Einen Qualitätssprung machte der Lagrein in den 1980er Jahren. Und bis heute arbeitet man ständig an Verbesserungen. Derzeit werden in der Klosterkellerei rund 635.000 Flaschen abgefüllt (Lagrein Muri Gries, Lagrein Riserva Abtei Muri, Lagrein Kretzer). Die Verkostung begann mit den älteren Jahrgängen. Die Weinliebhaber bemühten Nase und Gaumen, um zu bewerten. Die Gäste beschrieben Aromen, Säure- und Tanningehalt. Am Gaumen stellten sie die Noten von Beerenfrüchten fest, oder einen Hauch von Sauerkirschen. Die Weine schmeckten allen unterschiedlich. Es entwickelten sich angeregte Diskussionen. Man war sich nicht immer einig. Eine gewisse Einhelligkeit herrschte darüber, dass die älteren Jahrgänge einiges an Lebendigkeit eingebüßt hatten. Einig war man sich jedoch über die Wirkung der intensiven roten Farbstoffe, die Zunge und Zähne färbten. Die jüngeren Jahrgänge mundeten. Ausgezeichnet schmeckten auch die kulinarischen Köstlichkeiten, die abschließend serviert wurden.
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