Genau diese Frage hatte Direktor Reinhard Zangerle einigen Grund- und Mittelschülern am Schulsprengel Schlanders gestellt. Mähmaschine fahren, Kühe melken, Fenster putzen, Lasagne kochen, Goaßl schnöllen, klettern, Fußball spielen, ein guter Kumpel sein, Äpfel klauben, Ape fahren oder Computer und Handy bedienen: Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sorgten mitunter für Schmunzeln bei der Lehrerschaft, die sich am 3. November zum Pädagogischen Tag in der Aula der Mittelschule Schlanders versammelt hatte. Kompetenzorientierter Unterricht lautete das Thema, ein Begriff, der, so Direktor Zangerle, seit einigen Jahren durch die Bildungswelt schwirrt und der die Vorstellungen darüber, entzweit.
Das Kurz-Referat von Angelika Maria Janz (Pädagogisches Beratungszentrum Meran) sollte den Lehrern Inputs geben, wie kompetenzorientierter Unterricht geplant und gestaltet werden kann. „Zum guten Lernen braucht es verlässliche Beziehungen zu Lehrpersonen und Mitschülern“, eröffnete Janz ihr Referat. Nicht weniger wichtig ist die Freude am Lernen, den Sinn des Lernens zu erkennen, Handwerkszeug zum Lernen zu haben und eine Struktur. „Die Struktur - ein klarer Inhalt, ein klarer Auftrag – ist ganz wichtig. Unser Gehirn ist so aufgebaut, dass es Struktur braucht.“ Doch Lernen muss jeder für sich selbst. Kompetenzen kann man weder übertragen, noch unterrichten. Und: Es gibt nicht die hundertprozentige Kompetenz. „Man kann immer nur Momentaufnahmen machen.“ Dafür müsse man aber öfter hinschauen. Denn, ob jemand kompetent ist oder nicht, zeigt sich in seinem Handeln. Deshalb ist es wichtig, Lern- und Leistungssituationen zu schaffen. Während in einer Leistungssituation Fehler nicht erwünscht sind, soll in klar erkennbaren Lernsituationen aus Fehlern gelernt werden. Janz abschließend: „Wenn wir als Schule kompetenzorientiertes Lernen ermöglichen wollen, so ist das Aufgabe der Schule, der Lehrer und der Schülerinnen und Schüler. Die Lehrer sind in diesem Dreigestirn die Kompetenzgärtner und „gießen das Pflänzlein, solange es das braucht.“
{jcomments on}