Der Tourismus müsse im Landeshaushalt endlich jenen Stellenwert erfahren, den er als Motor der Wirtschaft verdiene. Im heurigen Jahr verzeichne man bisher ein 1,9-prozentiges Minus bei den Nächtigungen. Die Märkte Deutschland und Schweiz seien stabil geblieben, Belgien wachse. Ein Rückgang sei bei den Italienern festzustellen. Die Gäste bleiben kürzer, Südtirol werde zur Zweiturlaubsdestination. Die kürzere Aufenthaltsdauer bewirke ein Verkehrsproblem und sei kostenintensiv. Lob brachte Tschenett für das Abwickeln des Giro d’Italia. Da habe sich die perfekte Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden, Tourismusvereinen und V.IP sehen lassen können. Zudem seien die Aufgaben im Tourismus klar verteilt und es herrsche in den Gremien ein „Vinschgaudenken“ vor.
Kurt Sagmeister, der Direktor von Vinschgau Marketing, prophezeite, dass man bis Ende des Jahres wiederum rund 400.000 Gäste in den Vinschgau gelockt haben werde. Er belegte die Aussagen von Tschenett mit Zahlen: Der Gast sei 2004 noch 5,4 Tage lang geblieben, 2013 war sein Aufenthalt nur noch im Schnitt 4,5 Tage lang. Die Gäste verbinden laut einer Umfrage den Vinschgau mit Berge - Obstbau - Schnee und Geltscher - Bauernhöfe und Almen und den typischen Ortschaften. „Wir liefern dazu die passenden Bilder“, verwies Sagmeister auf die Radbeschilderung, auf die Ortstafeln, auf die Bilder in den Internetseiten und in den Katalogen.
Erfreut ist er darüber, dass im Jänner die ZDF-Wintershow rund um die Madritschhütte in Sulden gedreht werden soll. Damit erreiche man ein Publikum von 2 bis 3 Millionen Fernsehzuseher. Die VinschgauCard habe bei den Gästen eine 90-prozentige Zufriedenheit erreicht - und dies trotz großer Probleme mit den Zugverbindungen im Sommer.
Markus Ehrensberger referierte über „Herausforderungen und Chancen im alpinen Tourismus. Das Fazit des Impulsreferates: Aufgrund der Globalisierung werde der asiatische Markt immer interessanter. (eb)
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