Die unendliche Geschichte um den Kindergartenneubau in Schluderns mit integriertem Musikprobelokal hat bereits vor zehn Jahren begonnen. Nach mehreren Planungspannen liegt nun das Projekt auf dem Tisch. „Wir könnten im Frühjahr 2015 mit dem Bau beginnen“, sagt BM Erwin Wegmann. Mittlerweile ist jedoch eine Diskussion um den Bau eines neuen Altenheimes entbrannt, das als dringend notwendig erachtet wird. Im Mai 2013 war eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben worden. Das Altenheim (Altbau mit Zubau aus dem Jahre 1990) entspricht nicht mehr den modernen Pflegestandards. Es braucht mehr Einzelzimmer, großzügige Aufenthalts- und Tagespflegebereiche, sanitäre Strukturen und vieles mehr. Nun steht der Gemeinderat vor der heiklen Frage: Welches der Großprojekte hat Priorität? Denn beide Bauvorhaben gleichzeitig könnten die Gemeindekasse sprengen. Bei der Gemeinderatsitzung am 30. 09. 2014 nannte der Vorsitzende der neu eingesetzten Ratskommission für „Großprojekte“, Armin Bernhard (Mitnond-Freie Liste Schluderns), die geschätzten Zahlen als Diskussionsgrundlage. Die Kosten für den Kindergarten betragen 3,2 Millionen Euro. Davon müsste die Gemeinde 2,6 Mio. (80 Prozent) selbst berappen. Dazu kommen für die Gemeinde noch die 1,2 Millionen Euro Zusatzkosten für das integrierte Musikprobelokal. Denn dafür gibt es keine Förderungen mehr. Das Altenheim würde 5,3 Millionen Euro kosten. Davon müsste die Gemeinde 1,1 Millionen (20 Prozent) selbst aufbringen. 60 Prozent an Landesförderungen sind derzeit noch zu erwarten. Den Rest würden Kreditvergünstigungen abdecken. Die Zahlen bzw. die Förderungen sprechen für das Altenheim. Die Direktorin des Konsortium Betriebes Laas/Schluderns, Sibille Tschenett gibt zu bedenken: „Das Altenheim ist ein ständiger Wohnort von pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren - 365 Tage im Jahr - 24 Stunden Tag und Nacht.“ Es wäre aber der falsche Weg, Altenheim gegen Kindergarten auszuspielen. Optimistisch gibt sich BM Wegmann. Er erachtet es als „leicht möglich“, beide Bauvorhaben gleichzeitig zu realisieren. Gemeinderäte aller Parteien warnen jedoch davor, ein zu großes Risiko einzugehen. Bei der nächsten Gemeinderatsitzung im November soll weiter diskutiert, und wie Stocker hofft, auch entschieden werden. (mds)
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