Dienstag, 30 September 2014 00:00

lana luxury

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s36 wall 01Hinter diesem Namen kann vieles vermutet werden. Wer dabei an Wolle, Stricken, Nadeln oder Ähnliches denkt, liegt falsch. lana luxury steht für einzigartiges Filzhandwerk, das aus der kreativen Hand von Verena Wopfner entsteht. Anfang dieses Jahres hat sie gemeinsam mit ihrem Mann das neue Label „lalu“ gegründet und damit das heimische Handwerk und die lokale Kunstwelt um ein neues Genre bereichert.

von Barbara Wopfner

Ihr Rohstoff Wolle

Der Rohstoff für ihre Werke war anfänglich ein Werkstoff, der für keine Weiterverarbeitung gedacht war. Gescherte Schafswolle war leider mit keinem großen Wert belegt. Ihr Mann, Ulrich Platzer, ist bereits seit einigen Jahren leidenschaftlicher Hobbyschafbauer und hat darin seinen Ausgleich gefunden. Seine Passion zu den Tieren schwappte auf sie über. Daraus entstand die Neugier und Herausforderung, die Wolle als s36 4854s36 4702naturreinen Rohstoff zu verwenden, aufzubereiten und zu veredeln. Sie sah in der Wolle viel mehr als nur Wegwerfware oder Dämmmaterial. Ein Schlüsselerlebnis dazu war für sie vor Jahren eine Schafschur. Als es zu regnen begann und niemand die gescherte Wolle vor dem Regen schützte, da sie damals noch weggeworfen wurde, begann es in ihr zu arbeiten. Wie könnte man einen solchen reinen Rohstoff weiterverwenden, wenn nicht gleich veredeln? Eine Idee, die sie nun seit Jahren verfolgt und jetzt auf einem hohen Niveau umsetzt. Heute sucht sie sich die beste Wolle aus, jene mit guten Filzeigenschaften, besonderen Strukturen, interessanten Farben, Festigkeit oder edlen Faserfeinheiten. Sie versucht für ihre Werke vielfach heimische Wolle zu verwenden und ist dafür immer wieder auf der Suche nach Besonderheiten. Am meisten verarbeitet sie Wolle des traditionellen Bergschafes, teils Wolle alter Rassen wie das Steinschaf, Merino, Alpaka oder Kaschmir. Diese Sorten verarbeitet sie in speziellen Kombinationen, je nachdem ob daraus ein Bild, Lampen, Vasen, Dekorationsgegenstände oder in Einzelfällen auch Kleidung entstehen soll. Bevor ein solches Objekt schließlich entsteht, tüftelt und experimentiert sie mit neuen und alten Techniken, die jedem Werk eine besondere Note verleihen.  

Einen Teil der Wolle ihrer eigenen Schafe wäscht und zupft sie selber, kardiert kleine Mengen von Hand und veredelt sie. So schließt sie für ihre Werke einen eigenen Produktionskreislauf.

 

Ihre Werke

Der erste Blick ist geprägt von Staunen, denn vor allem die Größe der Bilder hat eine beeindruckende Wirkung. Darauf folgt die Neugier des Betrachters, um das Bild in seiner Gesamtheit aufzunehmen, denn Größe, Formen, Techniken, Farben und die Wahl des Materials lassen sich nicht mit einem Blick erfassen.

s36 wall 02Verena Wopfner bezeichnet sich selber als Filzgestalterin, da für sie bereits der Name die plastische Eigenschaft der Wolle miteinbezieht. Ihr Wunsch ist es zu gestalten. Sie möchte einer Idee oder einer Vorstellung eine Gestalt verleihen. In den letzten 20 Jahren war sie immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten, nun ist sie soweit, diesen Weg in ihrer Arbeit zu verbinden und ihm Ausdruck zu schenken. Mit Stoffen hat sie immer schon gearbeitet, doch heute designt und produziert sie diesen selber, sie kennt seine Beschaffenheit, Möglichkeiten und seine Grenzen. Zudem kommen ihr die Kenntnisse über Raumgestaltung und Innenarchitektur zugute und lassen dadurch stimmige Werke entstehen, die zum Raum und zu seiner Person passen. Dies sind mittlerweile ihre Vorlieben, das Kennenlernen des Kunden, die Auseinandersetzung mit seinen Vorstellungen und Wünschen, damit stimmig zu ihm ein Werk entstehen kann. Somit erzählt jedes ihrer Werke eine kleine Geschichte über die Person, soll zu ihm und seinem Ambiente passen. Sie sieht ihren Auftrag darin, durch ihre einzigartigen, textilen Werke jedem Raum, ob er nun rustikal/ traditionell oder puristisch/ modern eingerichtet ist, einen Hauch von Design und Luxus zu verleihen. Die angenehme und harmonische Wohnlichkeit steht für sie dabei im Vordergrund.

Wer ihre Arbeit kennen lernen möchte, findet einige ihrer Werke auf ihrer
Homepage unter www.lalu.bz, oder besucht sie in ihrem kleinen Stilfser Atelier.

 

Zur Person

Ihre Leidenschaft zum Gestalten hat sie bereits früh entdeckt, eine Fertigkeit, die ihr in die Wiege gelegt wurde. Über das ganze Jahr hindurch wurde bei ihr zu Hause gebastelt und dekoriert. Beim Vater stand sie an der Werkbank und lernte den Umgang mit Bohrmaschine, Hammer und Säge. Bei der Mutter saß sie s36 4907bereits als kleines Kind an der Nähmaschine und beobachtete, wie mit Fingerspitzengefühl, Nadel und Faden geflickt wurde oder auch Neues entstand. Das Rattern der Nähmaschine schien auf sie eine magische Anziehungskraft zu haben und die ersten Versuche selbst zu nähen ließen nicht lange auf sich warten. So kam es nicht von ungefähr, dass sie nach der Matura die Fachschule für Bekleidung und Mode absolvierte. Neben ihrem späteren Lehrauftrag an der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch, folgten mehrere Spezialisierungen unter anderem zur Trachtenschneiderin und ein Fernstudium für Raumgestaltung und Innenarchitektur. Mit ihrer letzten zweijährigen Ausbildung zur Filzgestalterin schließt sich ein Kreis und das Ergebnis des Erlernten wird in ihren aktuellen Werken sichtbar.

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 3899 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.