Ihr Rohstoff Wolle
Der Rohstoff für ihre Werke war anfänglich ein Werkstoff, der für keine Weiterverarbeitung gedacht war. Gescherte Schafswolle war leider mit keinem großen Wert belegt. Ihr Mann, Ulrich Platzer, ist bereits seit einigen Jahren leidenschaftlicher Hobbyschafbauer und hat darin seinen Ausgleich gefunden. Seine Passion zu den Tieren schwappte auf sie über. Daraus entstand die Neugier und Herausforderung, die Wolle als naturreinen Rohstoff zu verwenden, aufzubereiten und zu veredeln. Sie sah in der Wolle viel mehr als nur Wegwerfware oder Dämmmaterial. Ein Schlüsselerlebnis dazu war für sie vor Jahren eine Schafschur. Als es zu regnen begann und niemand die gescherte Wolle vor dem Regen schützte, da sie damals noch weggeworfen wurde, begann es in ihr zu arbeiten. Wie könnte man einen solchen reinen Rohstoff weiterverwenden, wenn nicht gleich veredeln? Eine Idee, die sie nun seit Jahren verfolgt und jetzt auf einem hohen Niveau umsetzt. Heute sucht sie sich die beste Wolle aus, jene mit guten Filzeigenschaften, besonderen Strukturen, interessanten Farben, Festigkeit oder edlen Faserfeinheiten. Sie versucht für ihre Werke vielfach heimische Wolle zu verwenden und ist dafür immer wieder auf der Suche nach Besonderheiten. Am meisten verarbeitet sie Wolle des traditionellen Bergschafes, teils Wolle alter Rassen wie das Steinschaf, Merino, Alpaka oder Kaschmir. Diese Sorten verarbeitet sie in speziellen Kombinationen, je nachdem ob daraus ein Bild, Lampen, Vasen, Dekorationsgegenstände oder in Einzelfällen auch Kleidung entstehen soll. Bevor ein solches Objekt schließlich entsteht, tüftelt und experimentiert sie mit neuen und alten Techniken, die jedem Werk eine besondere Note verleihen.
Einen Teil der Wolle ihrer eigenen Schafe wäscht und zupft sie selber, kardiert kleine Mengen von Hand und veredelt sie. So schließt sie für ihre Werke einen eigenen Produktionskreislauf.
Ihre Werke
Der erste Blick ist geprägt von Staunen, denn vor allem die Größe der Bilder hat eine beeindruckende Wirkung. Darauf folgt die Neugier des Betrachters, um das Bild in seiner Gesamtheit aufzunehmen, denn Größe, Formen, Techniken, Farben und die Wahl des Materials lassen sich nicht mit einem Blick erfassen.
Verena Wopfner bezeichnet sich selber als Filzgestalterin, da für sie bereits der Name die plastische Eigenschaft der Wolle miteinbezieht. Ihr Wunsch ist es zu gestalten. Sie möchte einer Idee oder einer Vorstellung eine Gestalt verleihen. In den letzten 20 Jahren war sie immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten, nun ist sie soweit, diesen Weg in ihrer Arbeit zu verbinden und ihm Ausdruck zu schenken. Mit Stoffen hat sie immer schon gearbeitet, doch heute designt und produziert sie diesen selber, sie kennt seine Beschaffenheit, Möglichkeiten und seine Grenzen. Zudem kommen ihr die Kenntnisse über Raumgestaltung und Innenarchitektur zugute und lassen dadurch stimmige Werke entstehen, die zum Raum und zu seiner Person passen. Dies sind mittlerweile ihre Vorlieben, das Kennenlernen des Kunden, die Auseinandersetzung mit seinen Vorstellungen und Wünschen, damit stimmig zu ihm ein Werk entstehen kann. Somit erzählt jedes ihrer Werke eine kleine Geschichte über die Person, soll zu ihm und seinem Ambiente passen. Sie sieht ihren Auftrag darin, durch ihre einzigartigen, textilen Werke jedem Raum, ob er nun rustikal/ traditionell oder puristisch/ modern eingerichtet ist, einen Hauch von Design und Luxus zu verleihen. Die angenehme und harmonische Wohnlichkeit steht für sie dabei im Vordergrund.
Wer ihre Arbeit kennen lernen möchte, findet einige ihrer Werke auf ihrer
Homepage unter www.lalu.bz, oder besucht sie in ihrem kleinen Stilfser Atelier.
Zur Person
Ihre Leidenschaft zum Gestalten hat sie bereits früh entdeckt, eine Fertigkeit, die ihr in die Wiege gelegt wurde. Über das ganze Jahr hindurch wurde bei ihr zu Hause gebastelt und dekoriert. Beim Vater stand sie an der Werkbank und lernte den Umgang mit Bohrmaschine, Hammer und Säge. Bei der Mutter saß sie bereits als kleines Kind an der Nähmaschine und beobachtete, wie mit Fingerspitzengefühl, Nadel und Faden geflickt wurde oder auch Neues entstand. Das Rattern der Nähmaschine schien auf sie eine magische Anziehungskraft zu haben und die ersten Versuche selbst zu nähen ließen nicht lange auf sich warten. So kam es nicht von ungefähr, dass sie nach der Matura die Fachschule für Bekleidung und Mode absolvierte. Neben ihrem späteren Lehrauftrag an der Fachschule für Hauswirtschaft in Kortsch, folgten mehrere Spezialisierungen unter anderem zur Trachtenschneiderin und ein Fernstudium für Raumgestaltung und Innenarchitektur. Mit ihrer letzten zweijährigen Ausbildung zur Filzgestalterin schließt sich ein Kreis und das Ergebnis des Erlernten wird in ihren aktuellen Werken sichtbar.
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