Dienstag, 19 August 2014 09:06

Mittelalter zum Genießen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)

s36 8764Die Südtiroler Ritterspiele vom Freitag, 22. bis Sonntag, 24. August 2014 warten wiederum mit altbewährten und neuen Attraktionen auf. 1.300 Schausteller aus  vielen europäischen Ländern lassen das Mittelalter aufleben und schaffen ein Flair zum Genießen.

von Magdalena Dietl Sapelza

Das ehemalige Flugplatzgelände verwandelt sich für drei Tage in einen mittelalterlichen Tummelplatz für Gaukler und Musikanten, für Handwerker und Markttreiber, für Edelleute, Ritter und Reiter…

Die Ritterspiele ziehen seit Jahren Ende August tausende Besucher nach Schluderns und bringen Wertschöpfung ins Tal. Der Präsident des Vereins Südtiroler Ritterspiele spricht von 2, 3 Millionen unmittelbaren Wert und 5 Millionen langfristigen Wert. Lingg beruft sich dabei auf die Daten, die 2012 von der Handelskammer Bozen ermittelt worden sind. Es profitieren Tourismus, Handel, Handwerk und nicht zuletzt auch die Schludernser Vereine, die Versorgungsstände betreiben. Die Ritterspiele sind jährlich die Haupteinnahmequelle für viele Vereine. Das Festplatzgelände auf dem ehemaligen Militärflugplatz bei Schluderns gehört dem Land Südtirol. Auf einem Großteil des 40 Hektar großen Areals befinden sich mittlerweile die Obstplantagen der Laimburg. Mehrere Bauern des Ortes haben Grünlandflächen gepachtet und stellen diese jährlich gegen ein Entgelt dem Verein Südtiroler Ritterspiele für die Veranstaltung zur Verfügung.

Was passiert mit den Ritterspielen, wenn die Pachtverträge auslaufen, wenn neu verpachtet oder verkauft wird, wenn möglicherweise Obstanlagen alles „zupflastern“? „Dann wird es die Ritterspiele in dieser Form in Schluderns nicht mehr geben“, sagt der Koordinator der Ritterspiele, Mirko Stocker. Im Raum Schluderns und der näheren Umgebung wäre also keine Großveranstaltung mehr möglich. Und eine wichtige Einnahmequelle würde versiegen. Das wird Bürgerinnen und Bürgern immer mehr bewusst. Viele wünschen sich, die Landesverwaltung unter dem neuen Landeshauptmann Arno Kompatscher möge den noch verbliebenen Grünland-Teil des Flugplatz-Geländes an die Gemeinde übertragen – sprich zurückgeben. Er handelt sich dabei um eine alte Forderung, die bereits vor 10 Jahren an die Landesverwaltung unter LH Luis Durnwalder herangetragen wurde, und zwar, nachdem der Flugplatz vom Staat an das Land übergegangen war. Eine legitime Forderung, wie viele meinen. Denn unter dem Faschismus waren die Grundstücke den Schludernsern  willkürlich enteignet worden. Einige warten heute noch auf eine Entschädigung. Es wäre in den Augen vieler Schludernser mehr als legitim, wenn zumindest der letzte Rest der Fläche an die Gemeinde zurück ginge. Allerdings braucht es den politischen Willen der Schludernser Gemeindeverwalter und deren Verhandlungsgeschick, um zu sichern, dass das Areal als Festplatzgelände für Großveranstaltungen auch künftig zur Verfügung steht. Diese Wertschöpfung darf nicht verloren gehen.

Der durchschnittliche Besucher der Südtiroler Ritterspiele in Schluderns

     spricht italienisch
    lebt in fester Beziehung
    ist ein neugieriger Typ und kommt, um Zeit mit seiner Familie in mittelalterlicher Atmosphäre zu verbringen
    kommt zu viert mit Familienmitgliedern
    fährt 217 Kilometer zur Veranstaltung
    lebt in einer Familie mit zwei Verdienern und einem Einkommen von 2.000 bis 3.000 Euro
    gibt bei der Veranstaltung für seine vierköpfige Familie  117 Euro aus
     empfiehlt die Ritterspiele seinen Freunden und will wiederkommen

(Umfrage der Freien Universität Bozen)

{jcomments on}


Warning: count(): Parameter must be an array or an object that implements Countable in /www/htdocs/w00fb819/vinschgerwind.it/templates/purity_iii/html/com_k2/templates/default/item.php on line 248
Gelesen 2876 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.