Schlanders - Auf über 30 Jahre Aufbau- und Erfahrungsarbeit kann die Psychosoziale Beratungsstelle der Caritas in Schlanders zurückblicken. Dabei ist der Alkohol in den Formen Missbrauch bis hin zur diagnostizierten Abhängigkeit nach wie vor das Thema Nr. 1. Mit verstärkter Netzwerkarbeit ist die Beratungsstelle bestrebt, auf die Betroffenen, Angehörigen und das erweiterte Umfeld so einzuwirken, dass die Lebenszufriedenheit gesteigert und ein Ausweg aus der Abhängigkeit gefunden werden kann. Garantien gibt es keine, aber professionelle Hilfe.
Bekanntlich wird man nicht von einem Tag auf den anderen süchtig, sondern es gibt immer Auslöser und Vorgeschichten. In diesem Zusammenhang sprechen Fachleute bei Sucht von der Spitze des Eisberges und es ist notwendig tief hinein zu tauchen in die Psyche der Betroffenen und ihr Umfeld, um Strategien zum Auftauchen aus der „Alkohol“Sucht gemeinsam zu erarbeiten. Eine „Auftauchhilfe“ bietet die Psychosoziale Beratungsstelle in Schlanders. Ein umfassendes Leistungsangebot wurde im Lauf der Jahre entwickelt. Dieses reicht von der Prävention, Information, Motivation, psychosozialen Beratung, Krisenintervention, Vermittlung, Nachsorge und Rehabilitation bis zur Notunterbringung im Caritashaus „Planlhof“. Und das immer in Zusammenarbeit mit den öffentlichen sanitären, sozialen, stationären, caritativen und psychologischen Diensten und Einrichtungen. Auch für Arbeitgeber und Schulen bietet die Beratungsstelle ihre Dienste an. Eine weitere wichtige Betreuungskette ist die Selbsthilfegruppe Kreuzbund Vinschgau, welche sich seit drei Jahrzehnten kontinuierlich vierzehntägig trifft. Christiane Folie (Bild) ist eine der MitarbeiterInnen im Team der psychosozialen Beratungsstelle der Caritas in Schlanders und nimmt zu folgenden Fragen Stellung.
Was bedeutet das Bio-Psycho-Soziale Modell?
Da Sucht eine komplexe Krankheit ist, bedarf es in der Therapie einer ganzheitlichen Herangehensweise. Unter BIO verstehen wir den medizinischen Anteil der Alkoholkrankheit – hierfür die enge Kooperation mit Hausärzten und dem Krankenhaus; Psycho – die psychologischen Aspekte bei Entstehung und Aufrechterhaltung der Krankheit: hierfür unser Einsatz und der der stationären Therapieeinrichtungen des Landes; SOZIAL: die Auswirkungen der Krankheit auf Arbeit, Familie/Freunde, finanzielle Situation: hierzu die Dienste der Bezirksgemeinschaft, des Arbeitsamtes, der Schuldnerberatung
Was ist eine Rückfall-Präventionsgruppe?
Eine vollständige Suchttherapie legt großen Wert auf die Nachsorge von mindestens ein Jahr nach erfolgter Therapie. Menschen, die das Abstinenzziel (kein Konsum von Alkohol) erreicht haben, treffen sich regelmäßig unter fachlicher Anleitung, um dieses Ziel weiterhin zu festigen, somit möglichen Rückfallrisiken vorzubeugen und die Lebensqualität wieder zu erlangen bzw. sie zu erhöhen.
Was ist unter „HALT“ zu verstehen?
HALT – bedeutet „Hart am Limit“ und ist eine Betreuungsvereinbarung von Caritas Beratungsstelle mit dem Krankenhaus Schlanders. Diese sieht vor, dass bei Personen unter 18 Jahren, die mit einer Alkoholvergiftung in der ersten Hilfe landen, eine Nachbesprechung durchgeführt wird. Gemeinsam mit der Sozialassistentin des Krankenhauses wird der Vorfall ernst genommen und auf den Lebensstil des Betroffenen eingegangen. Bei Bedarf folgen weitere Beratungsgespräche.
Öffnungszeiten Büro
Schlanders - Widum
Mo. bis Do. von 09.00 – 12.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr
Fr. von 09.-12.00 Uhr - Im Sprengel Mals und Naturns nach Vereinbarung Tel. 0473 621237
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