Lieber Herr Theiner,
die Umweltschutzgruppe Vinschgau hat im Juni 2013 an der Grundschule Tartsch eine Grasprobe ziehen und auf Pes-tizidrückstände prüfen lassen. Es wurden 9 Substanzen in relevanten Konzentrationen gefunden, die nach Aussagen von Toxikologen auf Schulhöfen nicht auftreten dürfen. Wir Eltern haben Sie am 04.12.2013 zu unserer Klassenratssitzung in der Grundschule Tartsch eingeladen. Freundlicherweise haben Sie, wie auch unser Bürgermeister Herr U. Veith, unserer Einladung Folge geleistet. Nach den Ergebnissen der Grasproben am Schulhof Tartsch haben wir Ihnen, und Herrn Veith unsere Sorge kundgetan. Ihre Reaktion, und auch die des Herrn Veith, war sehr verständnisvoll und hilfsbereit. Aus unserer Sicht war das ein sehr konstruktives Gespräch, in dem Sie uns unter anderem versichert haben,
- dass Sie unsere Sorge verstehen,
- dass es nicht angehen kann, dass während Kinder in der Pause im Schulhof spielen, auf der angrenzenden Obstanlage „Pflanzenschutzmittel“ angebracht werden
- dass auf jeden Fall weitere Grasproben entnommen werden, gerne auch in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzgruppe.
4 Monate später, am 14. März 2014 wird im Südtiroler Landtag ein Beschlussantrag behandelt, der vorsieht, periodische Überprüfungen der Pestizidbelastung in den Südtiroler Schulhöfen durchzuführen, um die Gesundheit der Kinder sicherzustellen. SIE und 16 andere Landtagsabgeordnete, darunter auch die Landesrätin für Gesundheit, Frau Martha Stocker, lehnen diesen Antrag ab!
Lieber Herr Theiner, das können wir jetzt nicht nachvollziehen: Zuerst versichern SIE uns, unter allen Umständen die Gesundheit der Kinder zu schützen, und dann lehnen SIE diesen Antrag ab. Ein, aus unserer Sicht absolut unverständliches Verhalten. Am Rande sei noch erwähnt, dass sich an der Gesamtsituation an der Schule in Tartsch nichts geändert hat (obwohl von Ihnen und unserem Bürgermeister U. Veith mit Ausdruck zugesichert):
- Mindestabstände Obstanlage zu Schulhof werden nicht eingehalten
- Es gibt keine ausreichende Schutzhecke
- „Pflanzenschutzmittel“ werden weiterhin während der Unterrichtszeit (eine Stunde vor der Pause!) angebracht.
Die Eltern der Grundschüler in Tartsch: Gertraud Mall, Michaela Pirhofer, Andrea Fontò, Renato Ferrai, Angelika Folie, Karoline Eberhöfer, Alessandro Olivotto, Patrik Waldner, Marion Haas, Heidi Frank, Karlheinz Stecher, Gerhard Telser, Nadia Wallnöfer, Jolanda Moriggl, Horst Obkircher, Verena Brenner, Eveline Wallnöfer, Andreas Hellrigl, Kurt Thanei, Rita Kofler, Priska Paulmichl, Alisa Zelihic, Alexander Platzer, Oswald Telser, Carmen Prantl, Margit Pritzi, Sabine Fabi, Roland Pritzi, Michael Riedl
Büromanie
Wenn man in einem Land zum Bürokratieabbau ein Büro eröffnet, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man eine 3tägige Berglandwirtschaftstagung abhält, ohne zu wissen, dass 80% der Viehbauern einer zweiten Arbeit nachgehen müssen und die übrigen Anfang Mai auf ihren Höfen alle Hände voll zu tun haben. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn man den Jugenddienst vom Ortszentrum in Mals nach Spondinig verlegt und dort hauptamtliche Mitarbeiter weit weg von den Jugendlichen für die Koordination der Jugendgruppen zuständig sind, wo es doch bald nichts mehr zu koordinieren gibt. Von der Begeisterung und dem Gründergedanken des Jugenddienstes ist die Büromanie übriggeblieben? Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn öffentliche Bedienstete einen theoretischen Arbeitssicherheitskurs absolvieren müssen, der aber in keinster Weise zur besseren Arbeitssicherheit beiträgt, weil es ein Büroprodukt ist, das weit weg von einem praktischen Nutzen ist. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn die Wahlbeteiligung weiter sinkt, weil……ja warum wohl?
Eugen Jörg, Burgeis