Die Schludernser und die Schludernserinnen wählen am Sonntag einen neuen Gemeinderat. Auch einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Notwendig geworden sind die Wahlen, weil eine Mehrheit der Gemeinderäte kurz vor Weihnachten zurückgetreten ist und dadurch der Gemeinderat samt Ausschuss und Bürgermeister nicht mehr funktionsfähig war. Heftige Vorwürfe, heftige Gegenreden waren die Folge. Die Wogen haben sich nicht geglättet. Das sieht man daran, dass aus ehemals einer SVP-Liste zwei verschiedene geworden sind.
Ich wünsche den Schludernsern, dass sie sich einen Gemeinderat mit einer soliden Mehrheit für Bürgermeister und Ausschuss wählen mögen. Dies kann auch mit zwei Parteien oder Listen funktionieren. Alle weitere politische Arbeit ergibt sich aus dieser soliden Mehrheit. Denn die Gemeinderatskandidaten treten ja offenbar alle mit gutem Willen an. Auch die BM-Kandidaten zeigen guten Willen. Mit Einschränkungen, das muss man klar sagen. Denn ein Miteinander der SVP um BM-Kandidat Martin Rainalter mit der „Bürgerliste Schluderns“ um BM-Kandidat Erwin Wegmann ist wohl kaum zu erwarten. Im Gegenteil - harte Kämpfe stehen bevor - je nach Wahlausgang.
Im „Wind“-Streitgespräch sind die Wunden, die Verwerfungen, die persönlichen Befindlichkeiten erneut aufgeflammt.
Was ich den Schludernsern nicht wünsche, ist, dass sie bald nach den Wahlen wieder wählen gehen müssen. Das wäre für die stolze Kleingemeinde, die lange Zeit den Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Vinschgau gestellt hat, eine „brutta figura“. Denn vor den Wahlen ist nicht klar, wer in Schluderns eine Mehrheit zusammenbringen wird. Also wünsch’ ich sonntägliche Gelassenheit in der Wahlkabine.