Dienstag, 15 April 2014 12:00

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s3- 0792Tierschützer rufen dazu auf, die Jagd vollständig einzustellen. Man solle Tiere lieber schützen als bejagen. Tiere hätten auch ein Recht auf Leben, auf einen angemessenen Lebensraum. So weit, so gut. Jäger schütteln da nur den Kopf. Den Wildtieren, den Hirschen, den Rehen fehlen die natürlichen Gegenspieler, die Beutegreifer. Deshalb sei die Jagd wichtig. So weit, so gut.  Den Kopf schütteln aber auch andere, die die Jäger auffordern, mehr Wild zu erlegen, speziell Rotwild, speziell im Vinschgau.  Was also? Jagd einstellen? Mehr jagen?
Was uns der Mario Broll, der Amtsdirektor des Forstinspektorates Schlanders, erklärt, läuft dahin hinaus, dass die Jagd tatsächlich ein gesellschaftlich relevantes Thema ist. Und zwar von nicht unerheblicher Brisanz. Broll sagt, dass durch Verbiss der Jungwald nicht nur in Gefahr ist, sondern dass im Jungwald sogar an die 60 Jahre Wachstum fehlen. Was uns der Jungwald kümmert? Nun, ohne Jungwald beziehungsweise ohne laufend nachwachsende Bäume fehlt uns irgendwann mal die Schutzfunktion des Waldes: Schutz vor Lawinen, Schutz vor Muren, Schutz vor Steinschlag. Das sagt nicht nur Broll, das sagen wissenschaftliche Studien - auch in den Wäldern des Vinschgaus. Die Hirschfamilie mag nun einmal gern an den jungen Sprossen knabbern, die Fichten, Tannen, Lärchen und Föhren treiben. Allerdings bleibt dann das Wachstum auf der Strecke. Es gibt viele Bäume, die 25 Jahre alt aber nur einen guten Meter hoch gewachsen sind, sagt Broll. Broll bzw. das Forstinspektorat fordert die Jäger auf, mehr Wild zu erlegen. Viel mehr Wild.


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