Latsch/Südtirol - Der Katholische Familienverband Südtirols hat am 5. April seine 48. Landesversammlung im Latscher CulturForum abgehalten. Unter dem Motto „Kraftquelle Familie“ präsentierte sich der Verband sehr kämpferisch und richtete eindringliche Forderungen an die Südtiroler Politik und Gesellschaft.
Einen ganzen Nachmittag lang stand die Südtiroler Familie im Latscher CulturForum im Blickpunkt. In einem vollen Saal konnten Priska Theiner, die Vinschger Bezirksleiterin, und Angelika Mitterrutzner, die Präsidentin des Verbandes, zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Dazu zählten aus der Politik die Landesräte Waltraud Deeg und Philipp Achammer sowie der EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann. Auch der Latscher BM Helmut Fischer als Hausherr war anwesend. Der Katholische Familienverband ist eng mit der Südtiroler Politik verbunden. Als „Lobby aller Südtiroler Familien“ sucht er natürlich den engen Kontakt zu den verantwortlichen Politikern. Präsidentin Mitterrutzner sprach von „zwei neuen, aufgeschlossenen Landeräte, die das Ohr bei den Menschen und ihren Bedürfnissen haben wollen“. Sie versprach insbesondere Landesrätin Deeg Unterstützung ihres Verbandes: der KFS werde ihr im Aufbau des Ressorts und der Familienagentur als „konstruktiver Ansprechpartner“ zur Seite stehen.
Als wichtiges Ziel benannte sie eine Familienpolitik, die „die Bedürfnisse des Kindes in den Mittelpunkt stellt und nicht erst dann reparierend eingreifen muss, wes es gilt negative Entwicklungen aufzufangen“. Sie forderte außerdem Impulse, damit sich junge Erwachsene trauen, ihren Kinderwunsch zu verwirklichen. Dazu zählt sie gesetzliche Maßnahmen zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf. Angemahnt wurden vor ihr das der Recht der Mütter auf einen Teilzeitarbeitsplatz, die Anerkennung der Erziehungs- und Pflegezeit für die Rente, bessere Betreuungseinrichtungen, die freie Wahlmöglichkeit in punkto Kleinkinderbetreuung sowie generell mehr Wertschätzung der Familien- und Erziehungsarbeit. Auch eine Überarbeitung der Landeskriterien im Bereich Wohnbauförderung zugunsten von Familien der Mittelschicht, regte sie an.
Die letzthin öffentlich andiskutierte Angleichung der Wartestände im öffentlichen und privaten Sektor begrüßte sie und forderte die Wirtschaft auf, „die langfristigen Vorteile einer diesbezüglichen Verpflichtung einzusehen“. Nicht an die Wirtschaft richtete sich das Gastreferat der bekannten deutschen Ordensschwester Teresa Zukic. Sie sprach über den befreienden Umgang mit Fehlern, sowie den Druck, alles perfekt machen zu müssen. (jan)