In der geheimen Abstimmung gab es keine Mehrheit für Fischers Ausschuss. Neun Stimmen waren für den Ausschuss, drei dagegen, 6 Zettel waren weiß. Es gibt im Latscher Rat drei Oppositionelle, die anderen 15 Ratsmitglieder gehören der SVP-Fraktion an. Was hat Helmut Fischer falsch gemacht?
Die Spurensuche gestaltet sich so einfach nicht. Es sind die Rahmenbedingungen, die es Fischer nicht leicht machen. Das neue Regionalgesetz ist es zum Einen: Nur noch vier Referenten plus BM für die Gemeinde Latsch, bei 18 Räten. Die Zeiten von anno dazumal 9 später 6 Ausschussmitglieder sind vorbei. Vorbei das Austarieren im Ausschuss von Vertretern aus dem Hauptort, den Fraktionen, Männlein-Weiblein, Interessensvertretungen.
Dann, und dies waren die Begründungen Fischers, ist da der „Wählerwille“. Die, die am meisten Stimmen haben, kommen in den Ausschuss. Und dann kommt das Korrektiv der Gemeindesatzung hinzu: Die Fraktionen müssen im Ausschuss vertreten sein. Fischer sagt, dass sich beide Bedingungen gut zusammengefügt hätten. Als Vize-BM und Sportreferentin ist Sonja Platzer aus Morter vorgesehen, Mauro Dalla Barba aus Latsch wäre für Schule und Kultur zuständig, der Goldrainer Robert Zagler für Straßen und Bauhof und die Tarscherin Andrea Kofler hätte die Wirtschaft bekommen.
Es hagelte Kritik von Seiten der Gemeinderäte: Die Zuteilungen der Kompetenzen seien undurchsichtig und wirr. Für den Bürger gebe es in bestimmten Bereichen somit mehrere Ansprechreferenten. Verena Rinner ließ zu Protokoll geben, dass sich die Mehrheit des Latscher Hauptortes mit 10 Gemeinderäten im Ausschuss nicht widerspiegelt. „Latsch hat ab heute keine Mehrheit mehr im Ausschuss“, sagte Rinner. Der Freiheitliche Sepp Kofler wurde deutlich, als er Andrea Kofler direkt fragte, ob sie sich mit den Wirtschaftsagenden „drüber hinaussehe“. Tatsache ist, dass die Wirtschaft in Latsch mit einer Andrea Kofler als Wirtschaftsreferentin alles andere als glücklich ist. Dass Fischer im Vorfeld mit den einzelnen Gemeinderäten nie über mögliche Aufgabenzuteilungen gesprochen habe, ist nicht gut angekommen. Das sei Sache der einzelnen Referenten, sagte Fischer bei der Ratssitzung vor einer Woche. Nun heißt es nochmals zusammenkommen. Fraglich ist, ob Fischer bis dahin jene Zündkerzen austauschen wird, die zu einer Fehlzündung geführt haben.