Und das machte Mut. Die traditionelle Begegnung mit Vertretern des Unternehmerverbandes hat das Ziel, die Schüler zu informieren und Berührungsängste abzubauen. Als Referenten gaben Martin Pedross (Eigentümer und Geschäftsführer der Karl Pedross AG in Latsch, Sockelleisten-Hersteller) und Markus Hainz (leitender Angestellter bei Ivoclar Vivident, Naturns, Zahnersatz-Hersteller) Einblick in ihre weltweit tätigen Unternehmen. Das Erfolgsrezept liegt in der ständigen Innovation, in der Anpassung an die rasante digitale Revolution, in der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle… Gefragt sind Fachkräfte, die neugierig sind und etwas erreichen wollen. „Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis konsequenter Arbeit. Ihr habt vieles selbst in der Hand, öffnet euch der Welt. Entwickelt Ideen, lernt Sprachen, seid mutig und stellt euch ungeniert in den Betrieben vor“, so Pedross. Er kritisierte, dass Südtirol im Bereich Innovation anderen Ländern nachhinke. 2013 haben Vorarlberg 133 und Tirol 128 Patente angemeldet. In Südtirol waren es nur 28. Dass jeder mit Willenskraft und durch Weiterbildung viel erreichen kann, zeigte Hainz an seiner Biografie auf. Er hat es vom Schlosser in die Führungsetage geschafft. „Wir brauchen vor allem engagierte Fachkräfte“, sagt Hainz. Der Bezirksvertreter Gustav Rechenmacher ermutigte die Jugendlichen, eine Vision vom eigenen Leben zu entwickeln und selbst kreativ zu werden. Wer Sprachen beherrscht, hat Vorteile. Auf internationalem Parkett sind neben Englisch immer öfter Russisch und Spanisch gefragt. Jeder/jede sollte neben der deutschen Sprache auch gut Italienisch beherrschen. Jungunternehmer Thomas Moriggl (Moriggl Gmbh Glurns) bemängelte, dass es mit den Italienisch-Kenntnissen im Argen liege. „Die jungen Leute können oft besser Englisch als Italienisch. Es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Schüler wünschen sich bessere Abstimmung der Unterrichtseinheiten mit den Anforderungen der Wirtschaft und mehr Praktikumsplätze. Als Hindernis erweisen sich oft die zu strengen Arbeitssicherheitsbestimmungen. „Man darf nicht das Arbeiten verbieten, nur um der Arbeitssicherheit Genüge zu tun“, meinte der Direktor des Unternehmerverbandes Josef Negri. Derzeit laufen Gespräche mit der neuen Landesregierung, um neue Gestaltungsmöglichkeiten zu finden. Und noch eine Aussage Negris machte Mut: „Wir haben in Zeiten der Krise sogar Arbeitsplätze geschaffen.“