Minderheit bleibt
Minderheit
Am 27. April 1961 beschloss der italienische Senat in Rom ein Gesetz, welches die Ausbürgerung ehemaliger Deutschland-Optanten auf rein administrativem Weg ermöglicht hätte. Es fehlte nur noch die Zustimmung der Abgeordnetenkammer, dann wären zehntausende Menschen in Südtirol von dem willkürlichen Entzug der Staatsbürgerschaft bedroht gewesen. Auch wenn gar mancher jetzt denken mag, dass das bereits schon lange her ist, so möchte man doch beachten, dass erst vor Kurzem ein Gesetzentwurf vorgelegt wurde, welcher den Faschismus gutheißen würde, ja sogar die Wiederbetätigung erlauben würde. Gerade in diesen Tagen, in denen wir uns zudem wieder vermehrt mit Zuwanderung aus dem Süden auseinanderzusetzen haben und Gefahr laufen, jenen Weg, welchen unser Volk bereits vor über 60 Jahren bestritten hat, einzuschlagen. Eine Minderheit darf, auch wenn es ihr wirtschaftlich noch so gut geht, nicht vergessen, dass sie eine Minderheit ist. Es kommt immer auf den Willen der Minderheit an, zu ihren Wurzeln zu stehen.
Dietmar Weithaler, Partschins
Die Umwelt am Herzen
„Der gläubige Mensch interessiert sich nicht um Religion, Tradition. Er macht Gott und den Mitmenschen nicht ein Theater vor, sondern ihm liegt die Schöpfung, die Natur, die Umwelt am Herzen. Nur die gesunde Umwelt ist unsere langfristige Lebensgrundlage! Von der Pflanze lebt das Tier sowie der Mensch! Sie ernährt sich mit Erde, Luft und Wasser mit Hilfe von Sonnenwärme. Sie gibt sich als Nahrung dem Tier hin. Aber der Mensch – wohl aber das Tier – dankt der Pflanze und Gott nicht dafür. Der Mensch hat heute den Höhepunkt seines Frevels an Pflanze und Tier und an der höchst sensiblen Umwelt-Kreisläufen erreicht. Er besamt nur mit einem Stier 100.000 Kühe. Sie kalbt durchschnittlich nur mehr 2-mal, statt 10-mal. Sie muss 50 l Milch pro Tag geben. Wobei Milch nur mehr aus Wasser, Fett und Eiweiß bestehen braucht. Fehlen mögen Antibiotikarückstände, Keim- und Zellgehalt und Inhaltsstoffe – diese feinstofflichen Anteile – welche die Milch eigentlich erst gesund machen. Ähnlich und noch schlimmer macht es der Mensch beim Apfelbaum. Dem Apfelbaum verkürzt er 10-mal die Lebenszeit. Er bespritzt ihn bereits vor der Blüte bis nach der Ernte, damit er die Blätter fallen lässt – was der Baum nicht mehr ohne diese giftige Maßnahme im Stande wäre. Er beschneidet ihn 10.000-mal – mit inbegriffen Ausdüngungen – durch Wunden zu einem kompletten Krüppel. Dieser Baum, nur mehr eine erbärmliche Staude, nur mehr ein Schwerkranker, ein Inzuchtmaterial, muss an Betonsäulen und Eisendraht gestützt, gehängt sein unglückliches Dasein fristen. Dass ein solches Lebewesen Zeit seines Lebens nur kränkeln und keine gesunden, kernigen, frohen Früchte hervorbringen kann, ahnt auch noch der total verblödete Mensch. Diese Äpfel-Stauden brauchen nicht erst noch genverändert werden. Sie verändern das Tier, den Mensch in die Gene, ja bis in die Seele hinein, entsprechend so wie sie misshandelt wurden. Sind das nicht böse Obstbauern? Sie werden von der Landesregierung massiv – 20.000 €/ha gefördert. Sie üben zudem puren Hohn, komplette Frechheit und vorsätzliche Schädigung auf den Grünlandanrainer und auch allgemein auf alle Mitmenschen aus. Sie bezeichnen sich als „Herren“ und wohl als neue „Edelvinschger“. Sie verseuchen die Luft, das Wasser, den Boden, die Lebensgrundlage aller. Harte Worte an die Landesregierung nehme ich zurück, wenn der LH sein Versprechen – Intensiver Obstbau nur bis Schluderns-, welches er vor einigen Jahren gegeben hat, nun jetzt unverzüglich einlöst. Als Malser muss ich diese Lebensfeinde bis auf die Gemeindegrenze bekämpfen! Glurnser und Schludernser Apfelstauden-Anrainer müssen an die Malser Grünlandanrainer Spritzschäden bezahlen, oder einen 10 m breiten und 10 m hohen naturbelassenen Bäume-Sträucher-Schutzstreifen anlegen. Ich danke den Initiatoren „Adam und Epfel“ für die gestartete Kampagne!
Paul Gruber, Mals
Ja zum Volksbegehren
Bei der Sitzung des Grünen Rates am 11. April wurde unter anderem das Thema des Volksbegehrens behandelt, das von der Initiative für mehr Demokratie derzeit vorangetrieben wird. Es werden bis Mitte Juni Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt, damit sich der Südtiroler Landtag mit dem Gesetzesentwurf zur Verbesserung der direkten Demokratie befassen muss. Es handelt sich um den – leicht verbesserten – Entwurf aus dem Jahr 2009, der damals nur knapp am 40%-Quorum scheiterte.
Der Grüne Rat hat gestern in einer einstimmig verabschiedeten Resolution beschlossen, das Volksbegehren zu unterstützen und die Bevölkerung aufzurufen, für das Volksbegehren in den eigenen Gemeinden oder bei den Unterschriftensammlungen in den diversen Orten zu unterschreiben.
Seit Oktober 2009 hat die SVP in einem ständigen Verwirrspiel der Bevölkerung vorgetäuscht, auch für mehr Demokratie zu sein. Zugleich haben Durnwalder und die Seinen immer wieder bewiesen, wie sie sich durch direkte Mitbestimmung in ihrem Allmachtsanspruch belästigt fühlen.
Das Volk muss deshalb das Begehren, was es bei der Volksabstimmung 2009 bereits entschieden hat!
Brigitte Foppa und Sepp Kusstatscher, Co-Landesvorsitzende Verdi Grüne Verc
Täuschungsmanöver Demokratie
Der neuen Regelung der direkten Demokratie wird es nicht besser gehen als der alten. Beiden ist anzumerken, dass sie alles Andere als zur Regelung der Mitbestimmungsrechte gedacht sind. Auch der aktuelle Vorschlag von politischer Seite ist einerseits sehr mangelhaft und lückenhaft in seiner Ausstattung und andererseits sehr üppig und ergiebig in seinen Hürden und Einschränkungen.Man täuscht das Volk, indem man vorgibt das Beteiligungsquorum zu senken, dafür aber 38.000 Unterschriften verlangt um eine Volksabstimmung zu erwirken.
Wer oder was hindert denn die Landespolitik daran, den fachlich einwandfreien und bürgerfreundlichen Vorschlag des Volksbegehrens anzunehmen?
Greti Egger, Naturns