Theatergruppe Kortsch - Selbst die Blicke himmelwärts nützen nichts: „Was für eine Reise, mein Gott, was für eine Reise.“ Alle Erwartungen sind enttäuscht. Dabei hatte sich die Truppe, im Landgesangsverein harmonisch und weniger harmonisch verbunden, ihre Reise nach Paris so schön ausgemalt. Jeder auf seine Weise, natürlich, in jedem Falle aber aufsehenerregend. Um die Reise zu finanzieren, schlachteten sie ihr Sparschwein, das sie mit jeder falsch gesungenen Note jahrelang gefüttert hatten. Doch Paris wurde so gar nicht, wie man es sich erträumt hatte. Da wird man im Nobelrestaurant an der Nase herumgeführt, landet als vermeintliche Diebesbande aus der Provinz im Gefängnis und entgeht beim Rendezvous bei einem Heiratsvermittler nur knapp einer erneuten Verhaftung. Und während den Spielern der Theatergruppe Kortsch im Kampf gegen die Tücken von Paris das Lachen mehr und mehr vergeht, bleibt beim Publikum kein Auge trocken. Fürsorglich gibt Karlheinz Vater als Champbourcy den Ton in der Truppe an, an seiner Seite Heike Gruber, seine jungfräuliche Schwester Leonida, die an den Mann gebracht werden soll. Das frisch verliebte Paar Blanche und Felix spielen Svetlana Lechthaler und Mathias Wieser. Mit Gustav Gurschler steht ein vom Bezirkstheater bekanntes Gesicht auf der Bühne, diesmal ist er ein ungehobelter Bauer. In die Rolle des „dünstenden“ Apothekers Cardenbois schlüpft Franz Steiner, während Jürgen Tonezzer den unbestechlichen Polizeikommissar verkörpert. Und während Martin Trafoier als eifriger Heiratsvermittler auf der Bühne steht, gibt sich Karl Fleischmann als verschmitzter Kellner. Auch die Gesangeinlagen in der Neufassung von Christopf Brück und der Regie von Konrad Lechthaler überzeugen. Das Sparschwein: Amüsement auf ganzer Linie. (ap)
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s. Theaterwind.