Denn es beginnt zu brennen: Wie ein roter Faden hat sich die Pflanzenschutz-Debatte, die Pestizid-Problematik, durch die Versammlung gezogen. Schuler verwies darauf, dass sich in den letzten Jahrzehnten die Art der Mittel und die Ausbringungstechnik wesentlich verändert hätten, ohne zu verschweigen, dass sich die „Sensibilität in der Gesellschaft“ verändert habe. Schuler beschwor ein Miteinander. „Eine Abstimmung ist immer problematisch. Da schlägt man Türen zu“, sagte Schuler im Hinblick auf eine mögliche Volksbefragung in der Gemeinde Mals. Man solle Entwicklung zulassen und nicht mit Verboten reagieren. BB-Obmann Leo Tiefenthaler vermied in seiner Rück- und Vorschau das Pestizid-Thema, rief aber zu einer sachlichen Diskussion darüber auf. Tiefenthaler beklagte die Bürokratie: „Wenn Erntehelfer 4 Tage lang einen Kurs in Arbeitssicherheit machen müssen, das ist zuviel.“ Auch die Kontrollen der Hebebühnen, die rechtlich den 70 Meter hohen Putzhebebühnen gleichgestellt seien, seien ein großes Problem. Man sei auch dabei, die Gülle im Obst- und Weinbau unterbringen zu können.
Alt-LH Luis Durnwalder referierte über „den geschlossenen Hof“ und rief die Bauern dazu auf, sich in dieser Angelegenheit und vor allem im Erbrecht vom Bauernbund beraten zu lassen. In der Diskussion wünschte sich Biobauer Leonhard Wellenzohn mehr Sensibilität gegenüber den Biobauern. Ägidius Wellenzohn und Günther Wallnöfer warfen der Politik und den Bauernvertretern politische Versäumnisse vor. Wallnöfer: „Wir wissen, dass Biokräuter neben Apfelanlagen Probleme haben, dass Bioviehbauern Probleme haben.“ Die Ergebnisse des Versuchfeldes bei Laatsch seien erst in 5 Jahren zu erwarten und derweil wachsen die Apfelwiesen.
Es gehe schon um die Gesundheit, es gehe auch um das Image der Landwirtschaft, sagte Schuler. Durnwalder reagierte heftiger: Einige wollen sich in der Gemeinde Mals profilieren und es gehe auch um die Grundpreise und um die Grundkäufe in der Gemeinde Mals.