Dienstag, 17 Dezember 2013 12:00

Jahresrückblick 2013

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ruckbl 1Katapultiert.
Viele Wählerstimmen wirken wie Katapulte. Regelrecht katapultiert wurden heuer einige Vinschger: Den Albrecht Plangger - einige Zeit schmerzlich ohne gewähltes Mandat - haben Vinschger und Burggräfler in die Abgeordnetenkammer nach Rom gewählt. Den Arnold Schuler und den Sepp Noggler haben die SVP-Wähler mit gewaltiger Stimmenzahl in den Landtag katapultiert, den Richard Theiner, der im Vinschgau Stimmen verloren hat, dazu. Dass der Vinschgau anders wählt als der Rest des Landes, musste Neo-LH Arno Kompatscher zur Kenntnis nehmen: Er landete in der Vinschger Wählergunst auf Platz vier. Knapp 300 Stimmen haben gefehlt, und es wär’ noch ein Vinschger im Südtiroler Landtag gelandet: Nogglers Schwager Peppi Stecher, der hoffnungsvoll für die Freiheitlichen in den Ring gestiegen ist.

Beleidigt.
taraboi titeldaniel titelpixner titelMit uns beleidigt waren drei Landtagskandidaten unterschiedlicher Coleur. Weil wir „chancenlose Idealisten“ getitelt haben, wurde geschmollt. Sowas sage man nicht vor einer Wahl. Christine Taraboi (Bürger-union), Martin Daniel (Grüne) und Benjamin Pixner (Süd-Tiroler Freiheit) blieben - mit unterschiedlichem Erfolg - immerhin Stimmenfänger für ihre Parteibosse.

Leidensfähig.
koch titel 17-13Politisch leid tun kann einem die Roselinde. Die Tauferer VizeBM Roselinde Koch Gunsch rechnete sich heuer gute Chancen aus, in den Landtag zu kommen. Daraus ist nichts geworden, trotz langjähriger Parteidienerschaft als SVP-Bezirksobfrau. Die Partei-Männer hätten sie ausgebootet, beklagt sie und will nicht mehr SVP-Bezirksobfrau sein.

Gesegelt.
pinzger 0360zeller 2536Dass der Manfred Pinzger ganz ein ausgekochter ist und einigen politischen Instinkt hat, hat er in der Vergangenheit des Öfteren bewiesen. Schließlich wurde er Senator - für zwei Regierungen. Dann kam Karl. Pinzger musste im Vorfeld weichen, denn Karl Zeller wollte Senator werden, auch weil er sich nicht einer landesweiten Vorwahl für die Kammer stellen wollte. Pinzger strich die Segel und setzte sie gleich wieder - aber auf einen anderen Kurs: Eines Meisters Nachfolger war sein Ziel. Tatsächlich ist ihm die Nachfolge von Walter Meister als landesweiter HGV-Präsident gelungen. Der Vetzaner Wirt ist damit - nach dem Zwischenpiel als Senator - wieder unter seinesgleichen, aber als Primus inter pares.

Naiv.
pinggera 2129Blauäugig ins offene Messer gelaufen sind die Vinschger, und mit ihnen einige Burggräfler Gemeinden. Der Schlanderser BM Dieter Pinggera wurde von den Vinschgern als möglicher Nachfolger von Arno Kompatscher als Gemeindenverbandspräsident vorgeschlagen. Der Westen hatte bis dahin keinen Kandidaten. Pinggera - neu, frisch, unverbraucht - hatte durchaus Chancen. Aber Wahlen, vor allem wenn sie von Mandataren bestritten werden, haben andere Regeln. Die Geheim-Absprachen zwischen dem Osten, dem Sarntal und dem Bozner BM Gigi Spagnolli verhinderten Pinggera (und die anderen Kandidaten). Arno Kompatscher wird’s freuen: Nun ist der Gemeindenverband und dessen Präsident Andreas Schatzer für finanzielle Abkommen mit der Gemeinde Bozen - zu Lasten der Kleingemeinden - verantwortlich.

Ende.
veith 2822Einmalig im Vinschgau: Der BM von Schluderns Erwin Wegmann hat ein politisch vergiftetes Weihnachtspaket bekommen: Am vergangenen Dienstag sind 8 Gemeinderäte, darunter zwei Referenten und eine Rätin der Freiheitlichen, zurückgetreten. Es sei keine Vertrauensbasis mehr da. Der Schritt hat sich besonders im Laufe dieses Jahres angekündigt. Bei bestimmten Themen hatte Wegmann im Rat keine Mehrheit mehr. Mangelnde Transparenz und Falschinformationen, so der gebündelte wegmann 7385Vorwurf. Es ist das Ende der Ära Wegmann, denn der SVP-Ortsausschuss gibt Wegmann keine Chance mehr. Nun wird ein Kommissar kommen müssen. Auch für den Malser BM Ulrich Veith wird’s brenzlig: Im Herbst schließt der Staatsanwalt die Ermittlungen in der „Causa Angestelltenverhältnis“ ab. Ein Hauptverfahren steht Veith bevor - oder die Archivierung des Verfahrens. Der Vorwurf: Veith habe die Gemeinde in die Irre geführt, weil er sich nach der BM-Wahl bei seinem Bruder hat anstellen lassen. Die Gemeinde zahlt die Sozialabgaben dafür.

Gebrodelt.
wallnoefer 0244oberthaler 0405weissenhorn 0234Glurns brodelt heuer: Zuerst hat man die Stadtler bei einem möglichen Rambach-E-Werk nicht mitmachen lassen. Die Gemeinden Mals, Taufers und Schluderns und die Fraktion Laatsch haben den Rambach-Turt vorerst unter sich aufgeteilt. Der Glurnser Stadtrat hat deshalb ein eigenes Rambach-Projekt eingereicht. Dann hat es Proteste gehagelt, weil BM Erich Wallnöfer in einer Ratssitzung eine kleine West-Umfahrung in den Bauleitplan hat eintragen lassen. Wallnöfer ist hart geblieben und hat sogar den Johann Oberthaler, den Präsidenten von Glurns Marketing, vergrämt. Da sei kein Vertrauen mehr da, so Wallnöfer, weil sich auch Oberthaler öffentlich gegen eine West-Umfahrung ausgesprochen hat. Oberthaler ist daraufhin zurückgetreten. Für ihn kam Elisabeth Weissenhorn.  In diesem Zusammenhang den Vogel abgeschossen oder das Bonmot des Jahres geliefert hat mit seiner Aussage im Gemeinderat der Teilzeitstadtgemeindesekretär Georg Sagmeister: „Die freie Meinungsäußerung hat Grenzen. Denn ein Rechtsverhältnis schränkt die freie Meinung ein.“

Taktiert.
sprenger 5602noggler 3092hohenegger 9784In der Gemeinde Graun wird taktiert, was das Zeug hält: Der Innsbrucker Hans Rubatscher bietet an, die Haider AG zu übernehmen und im Gegenzug eine Liftverbindung von Langtaufers auf den Kaunertaler Gletscher. Ein Angebot, von dem andere Gemeinden träumen. BM Heinrich Noggler ist imstande, durch Taktieren und Verzögern den Rubatscher anständig zu verprellen. Der zieht sein Angebot zurück. In der Haider AG gehen die Wogen hoch. Haider-Präsident Johann Sprenger tritt zurück, an seiner Stelle kommt Roman Hohenegger. Das Umschwenken in Richtung Zusammenschluss mit Schöneben gelingt: Am vergangenen Montag hat die Vollversammlung der Haider AG einem solchen Zusammenschluss mehrheitlich zugestimmt.

Gewildert.
marx 8844Der Protest gegen den Landesjägermeister kam ursprünglich aus dem Vinschgau. Klaus Stocker, in der Causa SEL und Stein an Sein vor Gericht, sollte endlich den Sessel räumen. Folgerichtig, dass Stockers Nachfolger aus dem Vinschgau kommt. Der Schlanderser Bezirksjägermeister Berthold Marx, vehementer Stocker-Kritiker, ist seit März 2013 Landesjägermeister und führt seither den 6000 Mitglieder zählenden Jagdverband.

Getrennt.
sagmeister 2906karner 7358wallnoefer lukas 6976Der Direktor von Vinschgau Marketing, Kurt Sagmeister, kann es nicht verhindern. In der Ferienregion Ortler trennen sich die Tourismusvereine. Die Prader Touristiker wollen die Zukunft allein gestalten, ohne die Suldner. Grund für die Trennung: Die Suldner wollen vermehrt in die Bewerbung des Winters investieren, die Prader mehr in den Sommer. Und das in der Zeit, in der Vinschgau Marketing erkannt hat, dass man bisher die Winterwerbung  vernachlässigt hat. Alfred Karrner, Hotel-Doppelbesitzer -  Hotel Zentral und Garden Parc Hotel - ist designierter Präsident des neuen Prader Tourismusvereines. Lukas Wallnöfer bleibt Präsident der Ferienregion Ortlergebiet.

Gespritzt.
platzgummer 0167unterpertinger 1001tappeiner andreas 2633In der Gemeinde Mals sind heuer die Spritzmittel in der Landwirtschaft Mittelpunkt der Diskussion. Eine Initiativgruppe strengt eine Volksbefragung an. Vorerst wird die Fragestellung und so die Volksbefragung nicht zugelassen. Die Malser Generalsekretärin Monika Platzgummer scheidet aus der dreiköpfigen Kommission aus, die die Fragestellung bewerten soll. In einem zweiten Anlauf, unter der Federführung des Malser Apothekers Johannes Fragner Unterpertinger gelingt es der Initiativgruppe, dass die Volksbefragung zugelassen wird. Dazwischen gibt es leidenschaftliche Diskussionen, Probenentnahmen, wissenschaftliche Untersuchungen, Gegenproben, Podiumsdiskussionen. An der Grundschule Tartsch werden Grasproben gezogen, die Umweltschutzgruppe Vinschgau schlägt Alarm. Der Lärm verpufft vor allem in Landwirtschaftskreisen um BB-Bezirksobmann Andreas Tappeiner, weil der Verantwortliche der „Betrieblichen Sektion für Umweltmedizin“, Lino Wegher, eine Expertise über die Tartscher Proben angefertigt hat: „Die nachgewiesenen Werte können im Vergleich zu den auf Lebensmitteln zugelassenen Rückstandshöchstgehalten als gering eingestuft werden.“ Und: „Es besteht somit keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Schüler der Grundschule Tartsch.“

Gefallen.
sommerwindtitel 9-13winterwindHeuer im Mai ist der 200. Vinschgerwind erschienen. Mit einer Layoutänderung haben wir diesem kleinen Jubiläum eine besondere Note gegeben. Unsere Leser sagen, dass der Vinschgerwind nun leichter lesbar ist. Mit mehreren Spezialausgaben tragen wir zudem zum wirtschaftlich nicht zu unterschätzenden Tourismus bei, nach dem Motto „Was uns Einheimischen gefällt, gefällt auch unseren Gästen.“ Der „Sommerwind“ hat in Richtung Gäste reißenden Absatz gefunden. Der „Winterwind“, in dem sich alle Skigebiete und deren Umgebung präsentieren, ist schon seit knapp einem Monat auf unserer Webseite online und kürzlich zu Ihnen gelangt.

Verlautet.
titel 25-13Wirtschaftskapitäne sorgen mitunter für Wirbel. Die Firma Hoppe schließt im Herbst ihren Standort in St. Martin in Passeier. In den Hoppewerken von Laas und Schluderns geht die Angst um. Was wird aus den Arbeitsplätzen im Vinschgau? Christoph Hoppe beruhigt im Interview mit dem Vinschgerwind: Die Hoppe-Standorte im Vinschgau würden sogar ausgebaut. Allerdings: Für bisher verborgene Diskussionen in Fernheizwerksvorständen hat das Interview mit Hoppe geführt. Hoppe, der im Herbst das Werk in St. Martin in Passeier schließen hat lassen, hat die Preissteigerungen für Wärme der letzten Jahre in den Fernheizwerken Schluderns und Laas thematisiert und mit Zahlen unterlegt. In den Fernheizwerken sind die Aussagen Hoppes auf Unverständnis gestoßen. Man sei, so wird verlautet, mit dem Wärmepreis immer noch 20 Prozent unter dem Ölpreis.

Gestorben.
weiss 2073Karl Weiss verstirbt im Juli als amtierender Bürgermeister von Latsch. Der geradlinige Genossenschaftsmensch und Bauer Weiss hat die Geschicke der Latscher Gemeinde seit 2005 geleitet und er hat sich, obwohl von Krankheit gezeichnet, bis zuletzt für die Gemeinde eingesetzt. Weiss brachte einiges auf den Weg: Das Fernheizwerk wurde genossenschaftlich organisiert und vom spanischen Investor Jaime Blanco ließ sich Weiss nicht blenden.

Verklagt.
rueckbl 2Das Thema Marmor - genauer der Marmorabtransport - nimmt auch heuer enormen medialen Platz ein - und wird dies wohl im kommenden Jahr weiter tun. In der Schlanderser Gemeindestube tüftelt man daran, den Weg vom Göflaner Wantl-Bruch bis zur Verarbeitungsstätte von Burkhard Pohl in Schlanders endlich definitiv zu machen. Der Schlanderser Generalsekretär, gleichzeitig Sekretär der Fraktion Göflan, Georg Sagmeister hatte die grandiose Idee, die Forststraße in eine Gemeindestraße umzuwandeln. Der Gemeinderat beschloss dies voriges Jahr einstimmig. Das Land bzw. LH Luis Durnwalder hat gegen dieses Ansinnen rekurriert - und im März vom Verwaltungsgericht Recht bekommen. Die Schlanderser gingen dann vor den Staatsrat und haben dort verloren. LH Durnwalder hat für heuer keine provisorische Abtransportgenehmigung ausgestellt, die Schlanderser sind trotzdem gefahren. Einmal sogar kurz über die Schrägbahn von Lasa-Chef Georg Lechner, nachdem sie der Gemeinde Laas vorgeworfen hatten, dass die Schrägbahn ohne Betriebsgenehmigung fahre. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft - und bald der Rechnungshof.

Fleißig.
spanier 4888Der neue Abt von Marienberg, Markus Spanier, bringt neuen Schwung ins Kloster. Er lässt im Anger zu Füßen des Klosters einen Weinberg anlegen, er lässt die Trennmauern zwischen Botenstübele und Pfortenraum für eine Empfangshalle herausnehmen, er installiert eine neue Klosterküche, lässt das Refektorium ablaugen...
Im Herbst gibt es - ein äußerst seltenes Zeremoniell - zwei Priesterweihen im Kloster: Pater Philipp Kuschmann und Pater Urs Maria Stadelmann werden von Bischof Ivo Muser geweiht.

Gewechselt.
moriggl 1063rechenmacher 4776stecher werner 7124Im Unternehmerverband - Bezirk Vinschgau - hat es heuer einen Wechsel gegeben: Hans Moriggl, 14 Jahre lang Bezirkspräsident, macht an der Spitze Platz für einen jüngeren. Mit dem landesweit tätigen Unternehmer Gustav Rechenmacher kommt frisches Blut in den Bezirk. Moriggl bleibt Vize, so dass die Erfahrung erhalten bleibt. Auch die Themen bleiben: Die Unternehmer fordern schon seit Jahren eine anständige Verkehrslösung, vor allem für den Obervinschgau, und favorisieren jene Lösung, die Geometer und Straßenchef Werner Stecher im Vinschgerwind präsentiert und dabei die Entscheidungsträger in den Gemeindestuben gerügt hat.

Gesucht.
klotz 2857goegele 6791Eines haben die zwei Gemeinden im Untervinschgau gemeinsam. Beide sind auf der Suche nach Energie. Die Gemeinde Plaus mit BM Jürgen Klotz (rechts) an der Spitze muss ein Zentrum für geistige Energie, sprich eine neue Kirche,  bauen. Allerdings wächst der Gemeindehaushalt nicht in den Prozentmaßen wie es die Bevölkerung tut. Die Gemeinde verfügt nicht über die Geldmittel für einen Kirchenbau, weshalb das Thema zum Politikum wird und in einer informellen Volksbefragung mündet. Die Leute sagen, dass sie eine neue Kirche wollen. Anders gelagert ist die Energiesuche in der Gemeinde Partschins um BM Albert Gögele (links): Das neue Kraftwerk „Birkenwald“ konnte eingeweiht werden, mit einer Produktionssteigerung gegenüber dem alten Kraftwerk „Wasserfall“ von rund 250 Prozent.

Gewonnen.
pedross 1252wunderer 6342Wirtschaftspreise gibt es für den Vinschgau: Die E-Werkgenossenschaft Prad um Präsident Georg Wunderer (rechts) wird Sieger der „Comuni rinnovabili 2013“. Der Preis wird von Legambiente vergeben. Bereits 2010 war die Genossenschaft „Champinos League“ Sieger für erneuerbare Energien. Die Karl Pedross AG lässt ihre Kundenzufriedenheit testen. Das Ergebnis ist für Firmeninhaber Martin Pedross (links) mehr als zufriedenstellen. Die Karl Pedross AG erhält das Zertifikat „vom Kunden empfohlen test.eu.com“.


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