Marienberg - Am Montag (02.12.), dem Todestag der Stiftergattin Uta, fand die erste offizielle Pressekonferenz des neugegründeten Fördervereins „Goswin“ statt.
Vereinsobmann Johannes Fragner-Unterpertinger ließ wissen, dass der Verein bereits 60 Mitglieder und 10 Stifter hat. Mitglied wird man mit einer Spendenüberweisung von mindestens 10 € und Stifter mit einer Zahlung von 500 €.
Abt Markus stellte dann die von Architket Werner Tscholl geplante neue Struktur im Herrengarten vor. Den strengen Auflagen des Denkmalamtes entsprechend darf nicht in die Höhe gebaut werden. Also wird in die Tiefe gebaut.
Das eigentliche Bibliotheksgebäude existiert schon. Es handelt sich dabei um die sogenannte zweistöckige Ägidius Kirche. Dort ist oben der Lesesaal vorgesehen und unten das Bibliotheksdepot. Weil dieser Bereich für die vielen Bücher aber nicht ausreichend sein wird, wird die Gartenanlage unterkellert. Dadurch werden auch eine Anbindung an das Kloster und ein unterirdischer Zugang zum Lesesaal möglich.
Ein großes Anliegen ist, die Bibliothek für Interessierte öffentlich zugänglich zu machen. Bisher befinden sich die Bibliotheken innerhalb der Klausur in den Substruktionsmauern der Klosteranlage, die nur begrenzt zugänglich sind. Deshalb ist ein separater Zugang an der Nordseite der Kirche geplant.
In dem Lesesaal werden dann auch PCs stehen, mit dem Verzeichnis bzw. mit dem Katalog der vorhandenen Bücher. Es wird dann nicht so sein, dass man ans Regal geht, und sich ein Buch heraus nimmt oder schmökert, sondern man muss zumindest den Titel oder den Autor kennen, sodass dann der Bibliothekar in das Depot geht und das gewünschte Buch zur Verfügung stellt. Es ist auch nicht vorgesehen, Bücher auszuleihen. Das wäre für das Kloster zu kompliziert.
Der Bau wird 2,2 Mio. verschlingen. Die Bauzeit erstreckt sich vermutlich über 6 Jahre. An der Finanzierung beteiligen sich das Land Südtirol, die Landesgedächtnisstiftung von Nordtirol, das Land Nordtirol und die Kulturabteilung vom Land Tirol. Auch das Kloster wird einen größeren Teil aufbringen. Eine Stiftung hat signalisiert, einen größeren Betrag zur Verfügung zu stellen. Der Fehlbetrag soll durch den Förder-Verein Goswin aufgebracht werden. Diese öffentlichen und privaten Finanzierungen verpflichten das Kloster aber seinerseits, die Bibliothek öffentlich zugänglich zu machen.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist das Archiv. Das Kloster verfügt über viele Pergamenturkunden und andere Archivalien, die immer noch in einem mittelalterlichen kleinen Raum untergebracht sind, in dem es weder Heizung noch Licht gibt. Dieser Raum ist im Winter kaum zu benutzen. Zusätzlich gibt es das Problem mit den Mäusen.
Die Archivalien würden in den schon bestehenden Renaissanceturm mit der welschen Haube in der Außenmauer, den man von unten sehr schön sieht, untergebracht. Durch eine Ausgrabung auf 7 Metern würden 3 Etagen entstehen. Im oberen Bereich wird der Archivar sitzen in den unteren Bereichen werden die Archivalien aufgestellt.(aw)