Volksabstimmung kann in Mals zugelassen werden!
Ein 72-köpfiges „Promotorenkomitee“ hat Ende August 2013 einen zweiten Antrag um Volksabstimmung bezüglich des Einsatzes von chemisch- synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Herbiziden in der Gemeinde Mals eingereicht.
Die von der Gemeinde Mals eingesetzte Kommission für Abstimmungen (bestehend aus drei Juristen: Dr. Martin Fischer, Dr. Marion Markart, Dr. Christoph Gögele) hat – nach Studium des Abstimmungstextes, nach der Begutachtung der schriftlichen Begründung des Promotorenkomitees und nach Anhörung des Sprechers des Promotorenkomitees, am 5. Dezember gegen den Antrag nichts mehr eingewendet und ihn für gesetzeskonform erklärt.
Somit hätte sich das „Promotorenkomitee“ an die Aufgabe der Unterschriftensammlung machen können, wenn nicht eine neuerliche Sperrfrist wegen des „Landesreferendums vom 9. Februar 2014“ eingetreten wäre.
Die Promotoren und viele Bürgerinnen und Bürger von Mals freuen sich jedenfalls, dass für sie nun der Weg für echte Bürgerbeteiligung frei geworden ist.
Sie haben jetzt erstmals die Chance, selbst die Gestaltung ihres Lebensraumes für sich und für ihre Kinder mitzubestimmen.
Durch die Volksabstimmung wird kein generelles Verbot von Pestiziden angestrebt, sondern nur der Einsatz sehr giftiger, giftiger, gesundheitsschädlicher und umweltschädlicher chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel und Herbizide soll untersagt werden.
Damit wird einem verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen im Einklang mit dem verfassungsrechtlich und europarechtlich verankerten Schutz der Gesundheit Rechnung getragen.
Jeder Acker- und Viehzucht-Bauer soll weiterarbeiten können wie bisher.
Auch wer Obst anbauen will, kann dies frei tun, nur eben auf eine Weise, die ihn selbst und auch sonst niemand gesundheitlich schadet.
Wie Gras- und Heuproben deutlich belegen, ist aufgrund der extremen Windverhältnisse im Malser Gemeindegebiet die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft mit starker Abdrift verbunden.
Die Pestizide gelangen somit an Orte, wo sie nicht hingehören: aufs Viehfutter, auf biologisch bewirtschaftete Felder und Äcker, auf Hausgärten, auf Wohnhäuser, auf Schulhöfe und Spielplätze… Überall wurden Pestizide in erhöhten, z.T. sehr hohen Mengen nachgewiesen.
Sollte sich die Bevölkerung für ein Verbot dieser gefährlichen Substanzen entscheiden, wird die Gemeindeverwaltung sinnvolle Übergangsfristen setzen, um einem konventionellen Obstbauern genügend Zeit für die Umstellung zu gewähren.
An alle, die durch die Ermöglichung der Volksabstimmung zur Aufwertung der Gemeindeautonomie und zur Bürgerbeteiligung beigetragen haben, ergeht ein herzlicher Dank.
Fragner-Unterpertinger Johannes, Sprecher des Promotorenkomitees für eine pestizidfreie Gemeinde Mals
Als der »Goldene Sonntag« aufhörte zu glänzen
Als »silberner und goldener Sonntag« werden der dritte und der vierte Adventsonntag bezeichnet. Aber gelten diese noch als die Haupteinkaufstage vor Weihnachten? Stellt sich nicht eher die Frage wann heutzutage Ladenschluss ist? Die vielen verkaufsoffenen Adventswochenenden zeigen eine ernüchternde Erfahrung. Weihnachten ist immer weniger das »Fest der Liebe«, sondern vielmehr das Fest des Einkaufens. Viele Gaben unter dem Baum glitzern und blinken. Darunter leidet jedoch die kleinste soziale Gemeinschaft, die Familie. Könnte man die sogenannte stille Zeit im Jahr bewusster wahrnehmen, wäre mehr Zeit für die Familie. Könnten der »silberne und goldene Sonntag« glänzen, würde auch diese Säule der Gesellschaft wieder glänzen.
Dietmar Weithaler, Partschins