Burgeis - Wer in das sagenumwobene Zerzertal mit seinen zwei Almen wandert, kommt auf dem alten Almweg unwillkürlich an der Kapelle beim Zerzer-Brünnl vorbei. An dieser Stelle haben sich in früheren Zeiten die Bauern und Wanderer erstmals ausgeruht und sich an einem Schluck Quellwasser gelabt.
Noch unter der Obmannschaft von Sepp Telser und speziell auf seine Anregung hin, entschloss sich die SKFV Ortsgruppe Burgeis, das bäuerliche Kleindenkmal restaurieren zu lassen. Jahrelang hat er als „Nachbar“ und Besitzer des nahegelegenen Fischgaderhofes die Kapelle mit Blumen geschmückt.
Das Gemäuer musste entfeuchtet, das Schindeldach ausgebessert, Bodensteinplatten verlegt und ein neues Abschlussgitter angefertigt werden. Mit Fachkenntnis hat der Maler und Restaurator Gebhard Telser die Innenwände mit frischer Farbe ausgemalt und den Zustand nach Aufnahmen der 60-er Jahre hergestellt. Einen Ersatz der verschwundenen Madonna mit Kind hat der derzeitige Obmann des SKFV Burgeis Toni Punt von einem Mesnerkollegen aus Gröden erstanden. Ein einheimischer Holzschnitzer hat den Rohling zu einer schönen, anmutigen Statue geformt. Sie strahlt nun auf dem Sockel in der Kapelle und lädt die Vorbeiziehenden zum Gruß und Innehalten ein. In einer schlichten Feier am „Allerweltskirchtag“, Sonntag, 20. Oktober nachmittags, segnete der Ortpfarrer P. Martin Angerer die nun wieder gefällig aussehende Kapelle mit Madonna unter Beteiligung zahlreich erschienener Bur¬geiser Bürger. Umrahmt wurde sie von einer Bläsergruppe der Musikkapelle Burgeis. Toni Punt sprach den mit der Renovierung beauftragten Personen und den Geldspendern einen aufrichtigen Dank aus und lud anschließend zum Törggelen beim „Faulen See“ ein.
Die beiden Bauersfamilien, Paulmichl (Joggele) und Thöni (Prieth), die laut mündlicher Überlieferung die Kapelle vermutlich zum Dank für verschontes Unheil erbaut haben sollen, werden nunmehr deren Betreuung übernehmen.
Roland Peer