Schlanders/Vinschgau - Es sollte eine spannende Podiumsdiskussion werden, so wurde sie zumindest im Vorfeld angekündigt. Das Thema: Wohin entwickelt sich die Gesellschaft in Südtirol? Antworten auf die Frage gab es am Abend des 7. Oktober im Gamperheim aber keine, vielmehr glich das Ganze dem Showdown zum Finale eines Einzigen: nämlich Richard Theiner. Eine Ein-Mann-Show, nur ohne Star. Für den Unterhaltungswert sorgten viele zustimmungspflichtige Sätze, nette Geschichten, denkwürdige Pausen. Sogar der Beifall ermüdeter Zuhörer kam verlässlich. Anstelle klarer politischer Analysen, gab’s Klagen über das Defizit an Eigenverantwortung. Anstelle kritisch entworfener Zukunftsszenarien, gab’s Selbstdarstellungen. Der Moderator des Abends: des Hauptorts Bürgermeister, Dieter Pinggera, der ganz nebenbei auch der Wahlkoordinator im Vinschgau ist. Einzige Lichtblicke am Podium: Josef Stricker, Kirchenmann, Georg Vallazza, der Koordinator des psychiatrischen Dienstes im Vinschgau und Herbert Raffeiner, Direktor des Oberschulzentrums Schlanders. Letzterer mit einer klaren Forderung im Gepäck: Der Bau der Gewerbeoberschule, der „skandalös auf sich warten lässt“. Verständnis dafür kam nur von Rosalinde Koch Gunsch, der Tauferer Vize-Bürgermeisterin. Ein Blick durchs Publikum, das sich – zugegeben - durchaus rege zu Wort meldete, zeigte: Der Veranstalter, der Bezirkssozialausschuss und die jeweiligen Gemeindesozialausschüsse blieben mehr oder weniger unter sich. (ap)