Schluderns - Groß und Klein fiebern dem Ritterspiel-Wochenende in Schluderns entgegen. Bereits zum achten Mal in Folge wird vom 23. bis 25. August das mittelalterliche Leben auf dem Schludernser Flugplatz eindrucksvoll inszeniert.
Dem Spektakel fiebern auch die Schludernser und Vinschger Theaterleute entgegen, die derzeit unter der Regie von Christl Stocker Perkmann das Ritterstück „Die Matscher“ aus der Feder vom Schludernser Jung-Autor Harald Trafoier einstudieren. Angeregt von einer Lektüre über die Churburg hatte Trafoier eine Geschichte rund um Ritter und Klerus, um Macht, Liebe und Intrigen verfasst, in der ein Hofnarr die Rolle des Erzählers übernimmt und über Eiern brütet. Dieser Narr überraschte kürzlich mit einer Kostprobe bei der Pressekonferenz in der Churburg mit dem Ritterspiel-Koordinator Mirko Stocker, dem Präsidenten des Vereins Südtiroler Ritterspiele, Edwin Lingg und dem Hausherrn Graf Johannes Trapp am Podium. Die Südtiroler Ritterspiele faszinieren. Das unterstreichen die Besucherzahlen und belegen die Umfragen. Alle 300 Befragten wollen die Spiele weiterempfehlen. Das mittelalterliche Treiben mit 1.300 Darstellern aus elf Ländern zieht Einheimische und Gäste aus einem Umkreis von zirka 300 Kilometern an. Wichtigste Zielgruppe ist die Familie. Begeistert sind vor allem die Kinder. Diese können kostenlos ein umfangreiches Kinderprogramm genießen. Neue und altbewährte Angebote wie Konzerte, mittelalterliche Marktstände, Turniere, Schwertkämpfe sowie unzählige mittelalterliche Figuren werden auch heuer wieder für Abwechslung und buntes Treiben rund um die Uhr sorgen. Höhepunkt wird der Umzug durch Schluderns am Samstag sein. Als Nutznießer der Ritterspiele profitieren die Vereine von Schluderns, die die Versorgungsstände betreiben und deren Zulieferer. Die Hotels und Beherbergungsbetriebe im ganzen Tal sind am Ritterspielwochenende ausgebucht und Handelsbetriebe können sich über mehr Kunden freuen. Die Ausrichtung der Spiele kostet rund 200.000 Euro. Die Wertschöpfung ist um ein Vielfaches höher Mittlerweile steht der „Verein Südtiroler Ritterspiele“ auch dank Sponsoren, finanziell auf solider Basis. Die Vorstandsmitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich. Mit einigen Nörglern sehen sich die Ritterspiele noch heute konfrontiert, doch deren Zahl wird von Jahr zu Jahr kleiner, spätestens dann änder sie ihre Meinung, wenn sie die Spiele einmal selbst genossen haben. Dazu meint Lingg: „Wer über die Ritterspiele schimpft, hat sie wohl noch nie erlebt.“ (mds)
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