Ein Hotel mit dem hochtrabenden Namen Paradiso wurde zwar tatsächlich eröffnet, doch mehr als eine Start- und Endphase hat es nicht erlebt.
Während des Krieges hatten sich mit den Machthabern auch die Besitzverhältnisse des Hauses geändert: Die neuen Herren spekulierten mit der Immobilie und nutzten sie, um mit kalkulierten Verlusten im großen Stil Geld zu waschen und anzulegen. Auch nachdem sich diese Herren nach Übersee verabschiedet hatten, setzte sich das spekulative Spiel mit dem Bau fort. Zunächst war es ein reicher Reeder, der Geld in das Haus pumpte, ohne es je konkret zu nutzen, dann erwarb die Familie Fuchs (Brauerei Forst) die Anteile. Sie nutzte das Haus auch nicht, begrenzte die Verluste aber wenigstens: Von nun an wurden nur noch die notwendigsten Instandhaltungs- und Sicherungsarbeiten finanziert.
Und so steht heute im tiefsten Hintermartell ein äußerlich an eine Ruine erinnernder Stahlbetonbau mit recht stabilem Kern, der als Kunstwerk Architekturbegeisterte aus ganz Europa magisch anzieht. Aufbauend auf diese Begeisterung hat die Architekturstiftung Südtirol mit Genehmigung der Besitzerfamilie ein hochprofessionelles Event auf der Wiese vor der Anlage veranstaltet. Dabei wurden in Workshops auch Ideen für eine mögliche Nutzung des Kunstwerks gesammelt und vorgestellt. Neben praktischen Nutzungsmöglichkeiten aus dem medizinischen und touristischen Bereich und dem Gedanken einer Stiftung stachen zwei weitere Gedankengänge besonders hervor: Zum einen meinte ein junger Bozner Architekt provozierend, der Bau bedürfe gar keiner aufgepfropften Nutzung. Es reiche ihn zu erhalten wie er sei. Zum anderen merkte der Unternehmer Josef Innerhofer an, dass alles Gerede um die Zukunft des Hauses ohne die praktische Mitarbeit der Besitzer des Hauses sinnlos sei.