Industrie und Schule im Austausch

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Industrie trifft Schule und umgekehrt. Seit 14 Jahren findet ein Austauschtreffen zwischen dem Unternehmerverband Südtirol und den SchülerInnen der 4. und 5. Klassen der Berufs- und Oberschulen des Vinschgaus statt. Gemeinsam Zukunft gestalten – unter diesem Leitmotiv stand die Veranstaltung heuer. Der Grundtenor am 20. März 2025 lautete: Die Zukunft heißt KI.

 

von Angelika Ploner

Die Schülerinnen der 5B des SG Schlanders Anna Hofer, Maria Parth und Lena Theiner präsentierten die Ergebnisse einer Umfrage unter Schülern zu KI, Philip Hölbling von der 5A des SG hingegen jene zum Thema: Vinschger Betriebe und KI. Bei Auto Telser in Schlanders „arbeitet man noch selber.“ Bei der Firma Mair Josef & Co. KG in Prad sind „selbstfahrende Bagger kein Thema, im Verwaltungsbereich dagegen wird KI eingesetzt.“ Bei Sockelleisten Pedross in Latsch kommt „Deepl oft und ChatGPT hin und wieder zum Einsatz.“ Im Produktionsbereich nutze man KI für die Erkennung von Fehlern z.B. von Ästen. Bei Interfama in Prad werden seit 3-4 Jahren Schweißroboter eingesetzt. Das Ergebnis: Roboter werden nicht müde, haben keinen schlechten Tag und sind präziser. ChatGPT erhält dort etwa den Auftrag, eine E-Mail freundlicher oder sachlicher zu gestalten. Auch Übersetzungen werden mit KI gemacht. Bei Systems „verwenden wir KI im Marketing und Verwaltungsbereich, für Analysen und in der Softwareentwicklung“, sagte Geschäftsführer Gustav Rechenmacher vor vollen Stühlen im Kulturhaus Schlanders. Doch: Auch oder gerade KI brauche die Kontrolle von Menschen. Deshalb gelte es immer den Kopf einzuschalten.
Die Schülerumfrage mit 258 Antworten zeigte: Immerhin 56 Prozent der Befragten überprüfen die über KI abgefragte Informationen bevor sie diese gebrauchen. Grundsätzlich wird KI als hilfreich eingeschätzt. Das Resümee der Maturantinnen: „KI ist nur so nützlich, wie wir sie machen.“
Große Aufmerksamkeit erhielt Lenard Linser, Jungunternehmer der Firma Baumänner in Kastelbell für seinen Beitrag. „Eine Riesengeneration geht vom Arbeitsmarkt, das bedeutet eine Riesenauswahl an Arbeitsmöglichkeiten.“ Ein Durchhaltevermögen von mindestens einem Jahr, mahnte er an. Und: „Verwechselt netto nicht mit brutto und schaut bei lukrativen Angeboten aus der Schweiz genau hin.“ Grundsätzlich gilt: Lernen, sich selbst zu helfen und Netzwerke aufbauen. Dem schloss sich auch Elke Wagmeister von der Polyfaser AG in Prad an.
Enrico Zuliani, der Bezirksvertreter des Unternehmerverbandes meinte: „Das Leitmotiv „Gemeinsam Zukunft gestalten“ haben wir gewählt, weil es den Einsatz aller braucht, um die Herausforderungen zu meistern.“ Diese analysierten die SchülerInnen der 4. Klasse des SG Mals Fynn Schwarz, Michaela Mall, Tobias Platzgummer, Julia Brunner und Laura Lampacher. Die 3 Ds - Dekarbonisierung, Demografie und Digitalisierung - sind ebenjene Herausforderungen der Zukunft und eng miteinander verknüpft. Die Digitalisierung betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche, die Demografie hat Auswirkungen auf alle Branchen, die Dekarbonisierung betrifft vor allem den Immobilienbereich.“
In der abschließenden Diskussion gab es etwa folgende Frage: „Wie gehen die neuen Herausforderungen mit dem kapitalistischen Wirtschaftssystem zusammen?“ Gustav Rechenmacher fand klare Worte: „Wir sind in keinem kapitalistischen Wirtschaftssystem. Wir sind sozial. Wir leben seit Corona in einem Schlaraffenland. Es wird nicht bedacht wo das Geld herkommt. Das Geld fällt nicht vom Himmel. Work-Life-Balance, 4-Tage-Woche und gleichzeitig viel Gehalt können wir uns nicht leisten.“
Verena Rinner, Direktorin des OSZ Schlanders eröffnete die Veranstaltung, Moderatorin Irene Kusstatscher vom Unternehmerverband beendete diese mit den Worten: „Es gibt viele komplexe Themen und keine einfachen Antworten.“

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