Bürokratischer doppelter und dreifacher Blödsinn

geschrieben von
Auch in den Gemeinden schlägt die sinnlose Bürokratie beim Vergabewesen negativ zu Buche - Die BM Alfred Prieth und Heiko Hauser Auch in den Gemeinden schlägt die sinnlose Bürokratie beim Vergabewesen negativ zu Buche - Die BM Alfred Prieth und Heiko Hauser

Vinschgau - Im Zuge der Personalaufstockung im Bezirksrat entzündete sich eine lebhafte Diskussion bzw. ein deftiges Klagen über die überbordende Bürokratie im Vergabewesen. Der Generalsekretär der Bezirksgemeinschaft Vinschgau Urban Rinner begründete eine äußerst notwendige Aufstockung des Personals vor allem im Vergabewesen damit, dass die derzeitige Angestellte ein Budget von rund 43 Millionen Euro mit knapp 2000 Vergabeangebote im Jahr 2023 zu bewältigen hatte. Wie sie das geschafft habe, entziehe sich, so der auch für das Personal zuständige Generalsekretär Rinner, seiner Kenntnis und auch seiner Vorstellungskraft. Es gebe dermaßen viele sinnlose Formblätter im Vergabewesen, dass es zum Verzeifeln sei. Der Marteller BM Georg Altststätter pflichtete bei. Keiner wisse, wozu die ganzen Formblätter gut seien. Aus Frust, so sagte es Rinner, schreibe er immer wieder an den Gemeindenverband, um Hilfestellungen zu erbeten, auch um sich gegen den Bürokratius entgegenzustellen. Auskunft erhalte er, wenn überhaupt, wenig oder gar nicht. Der Kastelbeller BM Gustav Tappeiner, als Vinschger BM im Verwaltungsrat des Gemeindenverbandes, im Rat der Gemeinden und im Ausschuss dort vertreten, wies darauf hin, dass im Gemeindenverband eine Beratungsstelle eingerichtet werde, die für die Belange im Vergabewesen beratend zur Seite stehen werde. Damit würde zwar das Problem als solches nicht gelöst, aber immerhin. Die Beschwerden, die der Gemeindeverband immer wieder vorbringe, verpufften einfach. Das Problem „Vergabebürokratie“ betreffe nicht nur die Bezirksgemeinschaften, sondern auch die einzelnen Gemeinden, sagte der Grauner BM Franz Prieth. Allerdings setze sich da niemand richtig ein, um das Bürokratieproblem effektiv zu lösen.
Urban Rinner benannte den Schuldigen bzw. die schuldige Stelle. Es sei die ANAC, die damals als Antikorruptionsbehörde gegründet worden sei und die mit immer neuen Vorschriften das Bürokratiemonster vergrößere. Rinner ist seit 1996 als Antikorruptionsbeauftragter tätig und die zunehmende Bürokratie stehe in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Denn Italien habe seit 1996 im europäischen Korruptios-Ranking keinen Platz gut gemacht.
Anm. d. Red.: Italien rangiert 2023 weltweit auf Platz 42 auf der „Korruptionsliste“ mit einem Index von 56. Dieser Index bewertet für jedes der 180 untersuchten Länder die im öffentlichen Sektor wahrgenommene Korruption - bei Beamten und Politikern. Hierbei gilt ein Wert von „0“ als sehr korrupt sowie ein Wert von „100“ als sehr integer, also weitestgehend frei von Korruption. Dänemark führt die Liste mit einem Index von 90 an. (eb)

Gelesen 321 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 19 24

titel Vinschgerwind 18-24

titel vinschgerwind 17-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.