Psychologie
Alle meine Gefühle
Gefühle geben uns Orientierung für uns selbst und beeinflussen so die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Je deutlicher und differenzierter es gelingt, Gefühlen nachzuspüren, sie zu benennen und mitzuteilen, umso lebendiger fühlen wir uns.
Lust
„Ich habe Lust auf´s Meer, auf Abwechslung vom Alltag.“ Gerade im Sommer überkommt einen möglicherweise die Reiselust. Damit einher geht eine Aufgeregtheit, Vorfreude und Spannung. Lust ist grob gesagt eine angenehme Empfindung von Freude und Vergnügen. Ausgelöst wird sie, wenn wir etwas Angenehmes erwarten, an das wir schöne Erinnerungen haben. Lustvoll begehren kann ich besonders dann etwas, wenn ich zumindest zum Teil weiß, was auf mich zukommt. So wie etwa beim Essen und Trinken, sportlichen Aktivitäten und selbst beim Arbeiten, wenn es gerade so richtig gut läuft. Im Gegensatz zu Frust oder Unlust geht es um die Befriedigung von elementaren Bedürfnissen und Wünschen, die das Leben leichter und runder machen. Dann sprühen wir vor Vitalität und Energie, sind vollkommen wach und der Tätigkeit oder dem anderen ganz zugewandt. Der Genuss steht dabei im Mittelpunkt und die Absicht, diesen auszukosten. Wie alle Gefühle ist auch die Lust flüchtig und lässt sich nicht festhalten. Denn dann wird sie zur Gier oder Sucht, sowohl im Beruflichen als auch im Privaten. Es bedarf folglich des rechten Maßes, dem Austarieren und wenn es meinen Mitmenschen betrifft einer guten Gesprächskultur mit einem positiven, wohlwollenden Grundton.
Zufrieden und erfüllt kommen wir von der Reise zurück, wenn uns auch schon bald wieder die Abenteuerlust einholt mit der Frage, wohin es denn beim nächsten Mal gehen könnte.
Friedrich Nietzsche bringt das Dilemma auf den Punkt: „Doch alle Lust will Ewigkeit,– will tiefe, tiefe Ewigkeit.“
Elisabeth Hickmann Einzel-, Paar- und Familienberatung
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