Schluderns/Vinschgau - Die Obleute der Imkerbezirke Ober- und Untervinschgau Othmar Patscheider und Florian Reisinger luden kürzlich Imkerinnen und Imker ins Schludernser Kulturhaus zum Vortrag von Maria Mayr über Waldtracht und Waldhonig. Waldhonig entsteht nicht aus dem Nektar von Blüten, sondern aus Honigtau. Das ist eine kohlenhydratartige, süße Masse, die Insekten wie Blattläuse, Blattflöhe und Zikaden ausscheiden. „Jeder kennt die klebrigen Blätter die Schildläuse beispielsweise bei kleinen Orangenbäumchen oder Palmen verursachen die als Zierpflanzen genutzt werden“, so Mayr. Honigbienen sammeln den Honigtau beispielsweise in Fichtenwäldern und machen den so genannten Waldhonig daraus. Je nachdem, von welchen Saugern der Honigtau stammt, schmeckt der Honig anders. Die Insekten entziehen dem Pflanzensaft einen Teil der Nährstoffe und verändern ihn jeweils unterschiedlich. Waldhonig kann aus Laub- und Nadelbäumen gewonnen werden. Der Gehalt an Mineralstoffen und Enzymen ist im Waldhonig besonders hoch. Der Honig enthält auch ätherische Öle. Das alles macht ihn sehr kostbar. Nicht jedes Jahr sind die Sauger an den Bäumen gleich aktiv. Viele Faktoren müssen zusammenspielen zum Beispiel auch, was die Witterung betrifft. Bienen sind beim Sammeln des Honigtaus mehr gefordert als sonst. Das sollten Imkerinnen und Imker bedenken. Die Bäume erleiden durch die kleinen Sauger keine wesentlichen Schäden. Für den Baum, sprich die Wälder, wird beispielsweise der Befall mit der Fichtenröhrenlaus erst dann problematisch, wenn diese mehrere Jahre nacheinander einen Großteil der Nadeln befällt. Doch die Abstände des Befalls legen in der Regel zwischen 10 und 15 Jahre. Auch deshalb ist Waldhonig wertvoll. (mds)