Vinschgau/Schlanders - Aushängeschild mit Strahlkraft soll es sein, das sinfonische Blasorchester Vinschgau, und so das Bewusstsein für sinfonische Blasmusik fördern. So führte Manfred Horrer der Bezirksobmann des VSM Bezirks Schlanders das Blasorchester am 2. Dezember im Schlanderser Kulturhaus ein. Es sei dem Bezirkskapellmeister Banjamin Blaas zu verdanken, die überwiegend jungen Musikant:innen aus den Musikkapellen zwischen Reschen und Partschins ausgewählt zu haben.
Das sinfonische Blasorchester Vinschgau mit Kapellmeister Dietmar Rainer zeigten dann im Konzert, dass Feuer, Können und Hingabe auf Seiten der Musiker:innen zu Dankbarkeit und Begeisterung im Publikum geführt hat. Der letzte Auftritt des Blasorchesters Vinschgau war 2018 und es war für die Musiker:innen und für das Publikum allerhöchst an der Zeit, die unterbrechende Corona-Zeit hinter sich zu lassen und zu neuen musikalischen Ufern aufzubrechen. Dass Kapellmeister Dietmar Rainer Symphonisches schmieden kann, hat er in der Vergangenheit des Öfteren glänzend bewiesen.
Maria Raffeiner führte als Konzertsprecherin in die ausgewählte Literatur und in die Intentionen der Komponisten ein, erläuterte die geschichtliche Einbettung und die musikalische Umsetzung. Für das Genießen des Konzerts, für das Einfühlen in die Musik und für individuell interpretierende Gefühlswelten, haben Maria Raffeiners Einführungen unweigerlich beigetragen.
Die „Trompeten-Ouvertüre“ von Felix Mendelsohn-Bartholdy hat Dietmar Rainer für das große Blasorchester arrangiert und der Klangkörper entfaltete sich gleich zu Beginn mit feierlich harmonischen Klängen. Im „Spartacus“ von Jan van der Roost wurde von den Musiker:innen in den Rhythmenwechseln einiges abverlangt und das Schlagwerk brillierte. Eine Art harmonisches Gleiten mit friedlicher Leichtigkeit war das „Choral Intermezzo“ von Christian Janssen. „Alles, was mit Blasmusik möglich ist“, zitierte Maria Raffeiner in der Einführung Dietmar Rainer über den Garten der Hera „El jardín de Hera“ von José Suner-Oriola. Tatsächlich gelang es dem Orchester, die Stimmungen im Garten, den Drachen, das Stehlen der Äpfel der Hesperiden durch Herakles mit Magie zu transportieren. Detail: Wie der Drache in der eigenen Asche versinkt - das brachten die Musiker:innen durch Rascheln mit Papier zum Ausdruck. Großer und begeisterter Applaus brandete auf.
In der Zugabe ließ Dietmar Rainer das Können jedes einzelnen Orchester-Registers anzeigen.
Gute Gefühle hat das Konzert beim Publikum hinterlassen, sogar wohltuend abwesend und damit zeitenthoben war der Beginn des Advent. (eb)