Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

Das größte Geschenk

geschrieben von

Mit dem Musiktheater „Das größte Geschenk“ wird vom 1. bis zum 22. Dezember in Schlanders einmal mehr ein Mammutprojekt auf die Beine und Bühne gestellt. Ein unvergleichliches Gemeinschaftsunterfangen, das an unvergessene vergangene Theaterprojekte des Theaterpädagogen und Grundschullehrers Rudi Mair anknüpft: einfühlsames und abwechslungsreiches Theater, ein Erlebnis für die ganze Familie.

Text & Fotos: Angelika Ploner

Die morgige Premiere am 1. Dezember ist bereits ausverkauft. Bis am 22. Dezember folgen dann neun Aufführungen. So viel sei vorausgeschickt. Mit dem heurigen Musiktheater „Das größte Geschenk“ knüpft man an die vergangenen – kleinen und großen – Theaterprojekte am Schulsprengel Schlanders an. Ein Familientheater – gedacht für ein breites Publikum ab 6 Jahren ist „Das größte Geschenk“ und lehnt sich an die gleichnamige amerikanische Weihnachtsgeschichte an. Text und Geschichte wurden von Mair umgeschrieben. Mit Marco Diana und Dietmar Rainer hat er zwei exzellente Musiker an seiner Seite. Diana hat die Musik zu diesem Stück komponiert, Rainer für das Schulorchester arrangiert. Das Bühnenbild wurde von Karl Fleischmann von der Theatergruppe Kortsch entworfen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Theatergruppe Kortsch, des Theatervereins Schlanders und des Schulsprengels Schlanders mit Schülern der Grundschule Kortsch, Schlanders und der Mittelschule Schlanders mit musikalischer Ausrichtung. Mit einem unvergleichlichen Aufwand der Projektleiter: Rudi Mair, Stefano Tarquini, Karl Fleischmann, Marco Diana, Dietmar Rainer, Ruth Kofler und der insgesamt rund 150 Beteiligten.
Der Inhalt: Die Geschichte spielt in den 1940- 1970er Jahren. Tom Baumann, Familienvater und Besitzer einer kleinen Bank, wird seine Gutmütigkeit zum Verhängnis. Er half jahrelang weniger gutverdienenden Familien zum eigenen Häuschen. Durch ein Missgeschick seines Onkels geht eine große Geldsumme verloren und Tom hat den wohlhabenden Geschäftsmann Petzold und eine Klage wegen Veruntreuung am Hals. Ausgerechnet am Weihnachtsabend will sich Tom von einer Brücke stürzen...
Zwei große Fragen stehen im Raum: Wozu sind wir auf der Welt? Und: Welchen Sinn hat unser Leben? Das Stück vermischt Tragik und Komik, zeigt Solidarität in der Gesellschaft, Zusammenhalt und Nachbarschaftsgeist auf. Die Antworten, die „Das größte Geschenk“ auf die zwei großen Fragen gibt, sind gleichzeitig ein großes Geschenk an das Publikum in der heurigen Vorweihnachtszeit.

 

Man muss das Leben lieben, um es zu leben,
und man muss das Leben leben, um es zu lieben.

Thorton Wilder


Vinschgerwind: Wieviele Personen stehen auf der Bühne?
s36 mairRudi Mair: Es stehen insgesamt 80 Personen auf der Bühne- davon 38 Kinder der Grundschulen von Schlanders und Kortsch, eine Mittelschulklasse mit musikalischer Ausrichtung, zahlreiche Erwachsene beider Theatergruppen und auch weitere namhafte Darsteller*innen aus der näheren Umgebung 15 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Schlanders bilden zudem das Orchester.
Vinschgerwind: Insgesamt Mitwirkende?
Rudi Mair: Rund 150 Mitwirkende auf und hinter der Bühne.

Vinschgerwind: Wie behält man da den Überblick?
Rudi Mair (lacht): Ich bin Schlagzeuger, da muss man mit der linken und mit der rechten Hand sowie den Beinen gleichzeitig spielen, also die Koordination ist sehr wichtig. Und genau das ist auch bei einem Theaterprojekt dieser Größenordnung bedeutend. Genauso wichtig ist ein gutes Team in allen Bereichen zu haben: Musik, Bühnenbau, Licht, Technik, Ton, Kostüme, Requisiten, Frisuren, Maske, Öffentlichkeitsarbeit und natürlich auch die Unterstützung durch das Land, durch die Marktgemeinde Schlanders, durch die Raiffeisenkasse Schlanders und anderen Betrieben.

Vinschgerwind: Wie lange arbeiten Sie bereits an „Das größte Geschenk“?
Rudi Mair: Ich befasse mich seit 2017 mit dem Stück. Grundlage war die gleichnamige amerikanische Weihnachtsgeschichte, die auch verfilmt wurde. Bezüglich Musik sind Marco, Dietmar und ich schon seit früheren Produktionen ein eingespieltes Team. Marco hat einfühlsame, aber auch schwungvolle Lieder und Musikstücke komponiert, die Dietmar ausgezeichnet für das Schülerorchester arrangiert und eingerichtet hat.

Vinschgerwind: Was ist das Besondere am Stück „Das größte Geschenk“?
Rudi Mair: Das Stück ist generationenübergreifend mit Kindern, Erwachsenen, Jugendlichen und Senioren. Man bereichert sich gegenseitig. Kinder und Jugendliche lernen von der Theatererfahrung der Erwachsenen und umgekehrt die Erwachsenen von der Spritzigkeit und Natürlichkeit der Kinder und Jugendlichen. Besonders ist aber auch die Geschichte und die Botschaft des Stücks, die ein Tabuthema aufgreift. Menschen kommen in Situationen, in denen es ihnen nicht gut geht und gerade da müssen sie spüren, dass sie wichtig sind, und getragen werden von der Familie, von Freunden und Vereinen.

Vinschgerwind: Tom ist ein Banker, der vielen geholfen hat und durch ein Missgeschick selbst in Schwierigkeiten kommt.
Rudi Mair: Ja, er verliert zu Weihnachten seinen Lebensmut. Lorenz, ein kindlich-naiver Schutzengel, muss sich seine Flügel erst verdienen und bekommt den Auftrag sich um Tom zu kümmern. In Rückblenden wird erzählt, wieviel Gutes Tom getan und wie vielen Menschen er geholfen hat. Um wieviel wertvoller das Leben vieler Menschen durch das Dasein von Tom ist. Das ist auch die Botschaft des Stücks: Man muss nichts Weltbewegendes unternehmen, man muss einfach für die Mitmenschen da sein.

Gelesen 1188 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 22 24

titel Vinschgerwind 21-24

titel vinschgerwind 20-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.