Südtirol/Vinschgau - Sehr unterschiedlich ist die Saison 2023 für Beeren und Steinobst mit Qualitätszeichen Südtirol verlaufen. Während die Erntemengen und die Erlöse bei den Erdbeeren zufriedenstellend waren, wurden die zu Saisonbeginn hohen Erwartungen in die Kirschen nicht erfüllt. Auch die Marillenernte fiel mäßig aus. Mitte Oktober endete die Verkaufssaison für Erdbeeren mit Qualitätszeichen Südtirol in der Obstversteigerung Egma in Vilpian. Mit 63 Tonnen wurden zwar um einiges weniger Erdbeeren angeliefert als im Juni erwartet – die Schätzungen hatten bei 80 Tonnen gelegen. Dennoch zeigt sich Versteigerungsleiter Markus Tscholl mit dem Ergebnis und vor allem mit den Preisen zufrieden.
Bei der Marteller Erzeugergenossenschaft war die geschätzte Erntemenge Anfang der Saison mit rund 350 Tonnen beziffert worden. Aus Martell und den anderen Vinschger Anbaugebieten wurden mit 412 Tonnen jedoch weitaus mehr Erdbeeren angeliefert. „Die klimatischen Voraussetzungen in diesem Jahr waren sehr zufriedenstellend“, erklärt Betriebsleiter Philipp Brunner das unerwartete Plus. Auch die zweijährigen Erdbeerbestände brachte man gut über den Winter und lang anhaltende Hitzewellen blieben glücklicherweise in der Haupterntephase aus.
Höher gelegene Gebiete wie das Martelltal und der Obervinschgau erweisen sich immer mehr als ideale Standorte für den Beerenanbau, weil sommerliche Wetterkapriolen und Klimaveränderungen sich dort bisher nicht so negativ auf die Ernte auswirken wie in anderen Anbaugebieten. Auch die Erlöse aus dem Verkauf werden bei der Marteller Erzeugergenossenschaft sehr gut ausfallen.