Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Bezirksrat im Vinschgau hat die Süd-Tiroler Freiheit rechts überholt. Der Bezirksrat besteht aus allen Bürgermeister:innen des Tales, plus drei Vertreter aus Latsch, Schlanders und Mals, also insgesamt aus 16 Leuten. Der Bezirksrat hat kürzlich seinen Stellenplan so beschlossen (sh. Titelgeschichte), dass daraus eine Bezirkspolizei entstehen kann. Die bisherigen Dorf- oder Orstpolizisten sind morgen, wenn sie es denn wollen, Bezirkspolizisten. Damit rüstet der Vinschgau in Sachen Sicherheit auf. Es gibt zwar unmittelbar kein Sicherheitsproblem im Vinschgau. Aber Belästigungen im Zug, Gewaltandrohungen, jedenfalls ein gefühltes Sicherheitsproblem gibt es sehr wohl. Wie wären sonst die Ergebnisse der Landtagswahlen zu deuten, die eine große Zunahme an Stimmen vor allem für die Süd-Tiroler Freiheit ergeben haben. Die strammen Jünger und Jüngerinnen um Sven Knoll haben das Sicherheitsproblem und das vermeintliche Ausländerproblem vor den Wahlen massiv gespielt und sie sind damit und letztlich erfolgreich auf Stimmenfang gegangen. Nur gelöst hat die Süd-Tiroler Freiheit keines der Probleme. Und nun geht, nach langer Vorbereitung, der SVP-dominierte Bezirksrat an der Süd-Tiroler Freiheit mit der konkreter werdenden Idee einer Bezirkspolizei erhobenen Hauptes rechts vorbei. Auf diesem Boden ist die lächelnde Stänkerei von Bezirkspräsident Dieter Pinggera in Richtung des einziges Süd-Tiroler-Freiheit Vertreters Peter Raffeiner im Bezirksrat zu verstehen: „Die Südtiroler Freiheit ist ja für die Sicherheit.“