Schlanders/Vinschgau
In einer Projektwoche beschäftigten sich die Schüler aller fünf Klassen der WFO (Fachoberschule für Wirtschaft) mit Schulschwerpunkt Sport auch mit Behinderten- und Leistungssport. Die Sportlehrerin Jessica Colo` hatte die Handbike-Behindertensportlerin Claudia Schuler und den Fußballprofi beim FC Südtirol Hannes Kiem eingeladen, über ihre Erfahrungen zu berichten. Schuler, die seit der Geburt beeinträchtigt ist, berichtete über Barrieren und Hindernisse und über die Kraft und das Selbstvertrauen, die sie aus dem Sport schöpft. Ein Höhepunkt in ihrer bisherigen Karriere war die Teilnahme an den paralympischen Spielen 2012 in London, bei denen sie Menschen aus aller Welt kennenlernen konnte. Nächstes großes Ziel ist die Winterolympiade in Sotschi 2014 und die Sommerspiele in Rio de Janeiro 2016. Ziele zu haben, ist für Schuler wichtig. Einen Grundsatz gab sie den Schülern mit: „Behinderte sind normale Menschen. Wenn ihr euch das merkt, dann wisst ihr alles.“ Der Fußballspieler Hannes Kiem zeigte sich dankbar, dass er sein Hobby zum Beruf hat machen können. Seit zehn Jahren spielt er beim FC-Südtirol. Höhen und Tiefen gehören zu seinem Fußball-Alltag. Erbauend war beispielsweise 2009/10 der Aufstieg von der vierten in die dritte Liga, und deprimierend waren die Abstiegskämpfe. Einige Male hatte Kiem mit Verletzungen zu kämpfen. Diese forderten ihn sehr, doch er sei jedes Mal gestärkt zurückgekommen. Derzeit befindet sich der Verein im Spitzenfeld der Tabelle. Wermutstropfen sei für ihn derzeit, dass er oft auf der Bank sitzen müsse. Das sei nicht leicht, doch es gelte, die Entscheidungen des Trainers zu respektieren. Gemobbt fühle er sich deshalb nicht. Sein Vertrag mit dem FC geht bis Juni 2013. Gespräche über eine Verlängerung haben begonnen. Wie diese ausgehen, sei noch nicht vorhersehbar. Auf die Frage, was er nach seiner Fußballkarriere plane, antwortete Kiem: „Am liebsten möchte ich irgendetwas im Fußballbereich tun.“ (mds)