Schlanders - Seit einem Jahr wird geplant und beraten. Nach zwei Bürgerversammlungen am 9. September 2022 und am 27. Februar 2023 und einer intensiven Diskussion in fünf Arbeitsgruppen soll es nun in die Umsetzungsphase gehen. Entstehen soll eine Ruheoase im Zentrum von Schlanders.
von Heinrich Zoderer
Kurt Kußtatscher von Trifolium, einem Büro für Natur und Landschaft, präsentierte am 27. September bei einer Bürgerversammlung die erarbeiteten Konzepte und die Ergebnisse der bisherigen Bürgerversammlungen und der Arbeitsgruppen. Der Kapuzinergarten soll zu einem Wohlfühlort für Mensch und Natur werden. Geplant ist ein Ruhebereich um den Friedhof, ein Hochstamm Obstgarten in einer artenreichen und begehbaren Wiese, ein Gemeinschaftsgarten, ein kleiner Acker und eine Freifläche bzw. Liegewiese mit einigen Laubbäumen. Sitzbänke sollen zum Verweilen und Meditieren einladen. Der Streuobstgarten soll auch für Vögel, Insekten und Wildbienen ein Zuhause werden. Die barocke Grotte ist zu sanieren und soll auch für pädagogische Zwecke zur Verfügung gestellt werden. Mit dem Denkmalamt müssen die Sanierung der Umfassungsmauer und der Grotte abgeklärt werden. Das alte Waalsystem soll revitalisiert werden, auch die alte Wetterstation soll reaktiviert werden. Hecken und Sträucher sollen gepflanzt und Steinhaufen angelegt werden. Eine große Herausforderung stellt der Gemeinschaftsgarten dar. Wie das geregelt und organisiert wird, ist noch abzuklären. Der Gemeinschaftsgarten könnte auch zu einem Permakulturzentrum werden, so eine Idee aus den Arbeitsgruppen. In einem kleinen Acker könnten Getreide bzw. Kartoffeln angebaut werden. Geplant ist, dass sowohl einzelne Bürger als auch Vereine, die Schulen und Kindergärten im Klostergarten mitwirken sollen. Klar ist aber auch, dass die Gemeinde der Eigentümer, die Salesianer die Bewohner und die Bürger:innen die Nutznießer sind. Die Gemeinde muss die notwendigen Investitionen durchführen, eine Person vom Gemeindeausschuss als Ansprechpartner ernennen und längerfristig eine Person für die Abwicklung der ganzen Arbeiten anstellen. Außerdem soll ein Führungsgremium die allgemeine Verwaltung des Klostergartens übernehmen bzw. ein eigener Verein gegründet werden, um im Auftrag der Gemeinde den Garten zu führen und zu verwalten. In einer eigenen Gartenordnung muss abgeklärt werden, welche Aktivitäten erlaubt sind und wie die Öffnungszeiten geregelt werden. Abklären muss auch die Gemeindeverwaltung, ob der Pachtvertrag noch ein Jahr weiter läuft und erst dann mit den Umsetzungsarbeiten begonnen wird oder ob man schon früher damit beginnt. Jedenfalls gab es bei der Bürgerversammlung keine grundsätzliche Kritik, sondern nur zustimmende Wortmeldungen für das geplante Vorhaben.