Vom Wind gefunden - Gesunde Ernährung ist unverzichtbar für ein langes Leben und unser Wohlbefinden. Wenn gesunde Ernährung jedoch zwanghaft wird, kann sie zu einer Störung führen, die als Orthorexie bezeichnet wird. Der Ausdruck Orthorexia nervosa „Krankhafte Gesundesser“, bezeichnet eine Essstörung, bei der die Betroffenen ein krankhaft ausgeprägtes Verlangen haben, sich möglichst „gesund“ zu ernähren. Nicht die Menge des Essens steht im Vordergrund, wie bei der Magersucht (Anorexia nervosa) oder Ess-Brechsucht (Bulimie), sondern die Qualität der Nahrungsmittel. Allen drei Krankheitsbildern jedoch ist gemeinsam, dass der Nahrung ein übertriebener Platz im Leben eingeräumt wird. Und immer mehr Menschen sind davon betroffen. Personen mit der Diagnose Orthorexia nervosa versuchen krampfhaft, nur Lebensmittel zu essen, die eine für sie perfekte Qualität haben. Die Mahlzeiten sind demnach geprägt vom Verzicht. Nur Bioprodukte, kein Fleisch, kein Zucker, kein Fett, nur Rohkost: Die Essensregeln werden immer strenger, die Auswahl an Lebensmitteln kleiner. Können die Regeln nicht eingehalten werden, plagen die Betroffenen Schuldgefühle. Während die Lebensmittel vermeintlich hochwertiger werden, sinkt die Lebensqualität. Der Wunsch, sich gesund zu ernähren, macht krank. Viele von Orthorexie Betroffene entwickeln außerdem eine regelrechte Bewegungssucht. Dann spielt das zwanghafte Training eine ebenso wichtige Rolle wie die streng kontrollierte Ernährung. (hzg)