Vinschgau/CHRIS-Studie - Einige der mehr als 13.000 Vinschgauerinnen und Vinschgauer, die an der CHRIS-Studie teilnehmen, haben die Mitteilung per E-Mail und Post schon erhalten: Vor kurzem haben sich die staatlichen italienischen Vorschriften zur Informationspflicht zwischen Forschungseinrichtungen und Studienteilnehmern in einigen Teilen geändert. Deshalb mussten in der CHRIS-Studie einige Schritte in der Kommunikation an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst werden.
Die Änderungen im Detail: Die italienische Datenschutzbehörde hat mit einer Bestimmung (Garante per la protezione dei dati personali/italienische Datenschutzaufsichtsbehörde, Stellungnahme im Sinne von Art. 110 des Datenschutzkodex und Art. 36 der Datenschutzgrundverordnung Nr. 238 vom 30. Juni 2022) neue Maßnahmen zur Informationspflicht zwischen Forschungseinrichtungen und Studienteilnehmern erlassen. Vor dieser Änderung wurde jede CHRIS-Teilnehmerin und jeder CHRIS-Teilnehmer um die Zustimmung gebeten, die Daten und Proben in kodierter Form für eine Reihe von Forschungen – einschließlich zukünftiger Forschungsprojekte – verwenden zu dürfen. Jetzt ist Eurac Research verpflichtet, über jedes neue Forschungsprojekt, bei dem die Daten und Proben der Teilnehmenden verwendet werden, zu informieren und um Zustimmung zu bitten, selbst wenn die Forschung schon in der ursprünglichen informierten Einwilligung beschrieben wurde. Diese Regelung sieht also vor, dass für jedes neue Projekt eine eigene Benachrichtigung versendet wird. Das CHRIS-Team wird also häufiger als bisher mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Kontakt treten.
Dafür richtet Eurac Research gerade ein System ein – Basis ist die persönliche MyCHRIS-Seite –, das die rechtlichen Verpflichtungen erfüllt, aber die Menschen nicht zu sehr mit ständigen Mitteilungen belästigt. „Vor allem in dieser Anfangsphase bitten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Mitteilungen, die sie per E-Mail, Post oder SMS vom Studien-Team erhalten, sorgfältig zu lesen, auch wenn es sich scheinbar um Wiederholungen der schon zu Beginn unterzeichneten Einwilligung handelt“, erklärt Deborah Mascalzoni, Leiterin der Forschungsgruppe für ethisch-rechtliche Fragen von Eurac Research. Die Mitteilungen zu den neuen Forschungsprojekten zu lesen und sich bewusst für oder gegen eine Zustimmung zu entscheiden sei wichtig, damit die Daten für bestimmte Studien weiterhin verwendet werden können, so Mascalzoni.
Alle Informationen zu den Änderungen sind auf der Internetseite der CHRIS-Studie www.chrisstudy.it zu finden. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert. Sie wurde vor kurzem vollständig überarbeitet und enthält Informationen über die Teilnahme an der Studie, über die Rechte der Teilnehmer und die Organisation der Studie. Sie berichtet auch über die wissenschaftlichen Ergebnisse, die das Institut für Biomedizin von Eurac Research in den vergangenen Jahren dank des wertvollen Beitrags der Vinschgauer Bevölkerung erzielt hat. „Wir können uns die Forschung als einen schrittweisen Prozess vorstellen, der immer weiter in die Tiefe geht: Eine erste Studie kann Hinweise auf die Entwicklung einer Krankheit liefern; man beschließt, dies in einer zweiten Studie näher zu untersuchen, und dann werden die Ergebnisse mit denen anderer Forschungsteams verglichen. Es wird überlegt, ob weitere Untersuchungen durchgeführt werden sollen, vielleicht mit innovativen Technologien, und so weiter“, erzählt Mascalzoni. Schritt für Schritt könnten auch kleine Ergebnisse zu entscheidenden Ergebnissen werden, wenn man mit immer fortschrittlicheren Technologien daran weiterarbeiten kann. Das hat auch die CHRIS-Studie im Laufe der Jahre zu einer Studie gemacht, die von der internationalen Wissenschaftsgemeinschaft anerkannt und beachtet ist.