St. Prokulus und „Der Schaukler“

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v. l.: Dekan Christoph Wiesler segnet das Kunstwerk, in der Mitte Bürgermeister Zeno Christanell und rechts der Künstler Eduard Habicher; Eduard Habicher mit Schwester Helga und Schwager Eduard Marth v. l.: Dekan Christoph Wiesler segnet das Kunstwerk, in der Mitte Bürgermeister Zeno Christanell und rechts der Künstler Eduard Habicher; Eduard Habicher mit Schwester Helga und Schwager Eduard Marth

Naturns - Die Idee stand schon seit Jahren im Raum und der Miniaturentwurf von Eduard Habicher war im Keller schon ganz verstaubt. Nun konnte im Rahmen des Jubiläumsjahres 2023 - „verdeckt-entdeckt“ das Projekt verwirklicht werden. Seit 12. April steht der Schaukler, wie der Kirchenpatron Prokulus im Volksmund bezeichnet wird, am Dorfeingang Ost von Naturns und begrüßt die Gäste und Durchreisenden. Er soll auf das kostbare kulturgeschichtliche Erbe der Marktgemeinde hinweisen.
Am 1. Mai wurde „Der Schaukler“ von Dekan Christoph Wiesler eingesegnet. Bürgermeister Zeno Christanell ging in seiner Begrüßung auf die Gründe ein, warum sich Naturns für diese Kunstinstallation entschieden hat. 2003 als der Tunnel mit der Umfahrung gebaut wurde herrschte im Dorf die Sorge dass Naturns in Vergessenheit geraten könnte. So machte man sich Gedanken, wie man dem entgegen wirken könnte. Man schrieb einen Ideenwettbewerb aus, aber kein Projekt wurde damals umgesetzt. Jetzt, 20 Jahre später bat man den Künstler Eduard Habicher sein Projekt zu verwirklichen, obwohl dieses nicht das Siegerprojekt von 2003 war.
„Ich war von Anfang an der Meinung, dass das Kunstwerk von Eduard Habicher viel mehr als all die anderen für Naturns steht. Die anderen waren eher abstrakter Natur und könnten eigentlich überall stehen. St. Prokulus mit seiner Kirche und Geschichte ist einmalig, tief verwurzelt, dauerhaft, schafft Gemeinschaft und stiftet Identität“, so Bürgermeister Zeno Christanell. Er wünschte noch allen viel Freude mit dem „Heiligen Schaukler, der jetzt im Vinschgerwind hin und her schaukelt und auf das Kommen und Gehen der nächsten Generationen herabschauen wird“.
Nach der Einsegnung durch Dekan Christoph Wiesler sprach der Künstler selbst zu seinem Werk: „Die Figur des Heiligen ist zirka 2 m hoch und aus Inoxrohren verschiedener Durchmesser zusammengeschweisst. Die angerosteten, großformatigen Röhren, welche die Figur emporheben, sollen auf die Naturlandschaft, auf das Gehölz des Sonnenbergs hinweisen. Für mich persönlich ist die Arbeit auch ein Zeichen der Suche nach Harmonie zwischen den kleinteiligen, klar geordneten Formen der Edelstahlfigur und jenen des kreativen, freien Gesamtkunstwerkes. Wichtig ist für mich natürlich, dass die Arbeit Freude bereitet“, so der Künstler.
Aber nicht allen bereitet das Kunstwerk Freude. Es gibt, wie immer und überall, auch kritische Stimmen zu dem „Gestell“ am Dorfeingang Ost von Naturns. „De gustibus non est disputandum“ („Über Geschmack lässt sich nicht streiten“) sagt eine lateinische Redewendung. (pt)

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