Angehörige

geschrieben von
Dr. Valentine Inderst, Mitarbeiterin der Psychosozialen Beratung in Schlanders Dr. Valentine Inderst, Mitarbeiterin der Psychosozialen Beratung in Schlanders

Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas - „I bin stuff und woass niamr wia tian“ oder „Er war so a feiner Mensch wenn er net trinken tat“ oder auch „I konn ihr niamr vertrauen“- solche Sätze hören wir in der Beratungsstelle, wenn Angehörige zu uns kommen, um Hilfe zu bekommen.
Sie wünschten sich dann oftmals eine Liste an Dingen, die sie tun oder sagen könnten, um die jeweiligen PartnerInnen dazu zu bringen mit dem Trinken oder Glücksspielen aufzuhören.
Sucht ist jedoch ein sehr komplexes Thema, und eine solche Liste gibt es leider nicht.
Sehr wohl aber gibt es unterstützende und aufklärende Gespräche, in denen Angehörige lernen können nicht immer nur das Problem in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auch sich selbst und die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen = aus der Co-Abhängigkeit auszusteigen. Das würde bedeuten, daß man z.B. nicht auf den geplanten Spaziergang verzichtet, weil man daheim warten und kontrollieren muß oder daß man ständig hinterhertelefoniert, um den/die PartnerIn vom Gasthaus abzuholen und dann bei der Arbeitsstelle die fehlenden Stunden entschuldigt. Der Betroffene soll lernen, Verantwortung zu tragen, man sollte ihnen nichts abnehmen.
Angehörige, die zu uns in die Beratungsstelle kommen, bekommen vorerst ein informatives Beratungsgespräch angeboten, welches anschließend zu weiteren begleitenden Stützgesprächen ausgeweitet werden kann und/oder auch dahinführen kann, daß der Betroffene selbst sich letztendlich für einen Erstkontakt entschließt. Dieses „happy end“ sollte jedoch nicht einziges, oberstes Ziel sein – man kann nur bei sich und für sich was ändern, nicht andere verändern, solange sie es nicht wollen!

 

Sie erreichen uns von Mo. bis Fr. von 8.30 – 12.00 Uhr
unter Tel. 0473 621237, im Sitz in Schlanders, Hauptstraße 131.

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