Vor 25 Jahren ist nicht nur der Grenzbalken am Brenner gefallen, wo die Südtiroler Politiker, das offizielle groß gefeiert haben, sondern auch bei Winnebach und am Reschenpass. Dort hat ein privates Komitee zur Erinnerungsfeier am 1. April geladen.
von Magdalena Dietl Sapelza
Am 1. April 1998 fielen die Schlagbäume an den Grenzen zwischen Süd-, Nord- und Osttirol im Rahmen des Schengener Abkommens. Feiern in Erinnerung an dieses historische Ereignis waren von politischer Seite her nur am Brenner anberaumt. Nachdem weder von Seiten der Landespolitiker noch von Seiten der Gemeindeverwalter:innen von Graun und Nauders ein Erinnerungsfest am Reschenpass geplant war, formierte sich ein Komitee um den ehemaligen Kammerabgeordneten Albrecht Plangger, (1998 BM in Graun). Ihm schlossen sich Florian Eller (damals VizeBM), Hermann Klapeer (damals BM in Nauders) sowie Hubert Schöpf, Gabriele Di Luca und Thomas Santer an. Das Komitee lud zu einer Feier mit Umtrunk im verwaisten Zollgebäude. Beim Festakt erinnerten Plangger und Klapeer, sowie Hubert Joos (damals Inspektor der Grenzpolizei) und Renato Canevarolo (damals Carabinieri Kommandant) an den Tag, an dem der Grenzbalken vor 25 Jahren symbolträchtig entfernt worden war. Dem Grenzbalken schenkte damals niemand mehr Aufmerksamkeit. Schon kurz darauf verschwand er spurlos. „T` Lott ligg haint sichr nou in an Ourt in an Stoudl“, vermutet Plangger. Und es wäre ihm wichtig, den Grenzbalken wieder zu bekommen, um diesen in einem Grenzmuseum auszustellen, das möglicherweise irgendwann gebaut werden könnte. So ganz verschwunden ist die Grenze allerdings nie. Wieder spürbar war sie während der Flüchtlingskrise 2015 geworden (Österreich plante die Errichtung eines Grenzzaunes und hatte bereits die Grundeigentümer informiert) und jüngst während der Coronakrise.