Graun - Mit Genugtuung hat man bei der Bürgerversammlung in Graun am 15. März zur Kenntnis genommen, dass es mit der Verlegung der SS40 los geht. Auch, dass Alperia bei den Abläufen die Sicherheitsschleusen erneuern will. Aber - die Staubentwicklung, so eine Forderung, sei vehement zu bekämpfen.
von Erwin Bernhart
Bürgerversammlungen sind in Graun immer gut besucht. Bestens besucht werden sie vor allem dann, wenn es um den Stausee geht. Das war am 15. März 2023 wiederum der Fall. Weil der „Joggl“, der Grauner Hausberg, keine Gnade kennt, Muren und Lawinen gerade dort hinunter schickt, wo man die Hauptstraße abschnittsweise mit Galerien zu schützen versucht, wird die Staatsstraße nach langem Hin und Her in Richtung See verlegt. „Wenn wir mehr als 60 Meter vom Hangfuß entfernt sind, sind wir in Sicherheit“, sagte der Amtsdirektor für Straßenbau West Johannes Strimmer bei der Vorstellung des auf insgesamt 21 Millionen Euro veranschlagten Vorhabens. Die Bagger werden bereits in dieser Woche auffahren. Der Stausee wird zum Treffpunkt der Südtiroler Tiefbauunternehmer, die sich in der Bietergemeinschaft Mair, Marx, Wieser, Brunner/Leitner, Erdbau und Hofer zu einem bemerkenswert schlagkräftigen Konglomerat zusammengeschlossen haben. Im April-Mai heuer, im April-Mai nächstes Jahr sollen die Auffüllarbeiten mit 20 Baggern, 5 Walzen und 30 Tumperer durchgeführt und im Herbst 2025 soll die neue Umfahrung fertig sein.
Weil diese Vorstellung für eine Bürgerversammlung zu kurz und zu klar gewesen sein mag, hat BM Franz Prieth dem Landesrat Daniel Alfreider für die Vorstellung seiner Verkehrsvision im Allgemeinen eine gute Bühne geboten, die Alfreider gern genutzt hat. Die Schiene als Rückgrat, das große Potenzial des Fahrrades, die Intermodalität, die Digitalisierung auch der Straßen waren Kernthemen. Die 90 Millionen Euro kostende Elektrifizierung der Vinschgerbahn soll 2025 fertig sein, die neuen Züge 2026 rollen. In Mals sei eine Modilitätszentrum geplant.
Andreas Bordonetti, den Graunern wegen des Wasserverlustes vor einem Jahr bestens bekannter Alperia-Ingenieur, trug der Versammlung die Verbesserungsmaßnahmn von Seiten der Alperia vor: „Wir wollen den Sicherheitsstandard verbessern „, wies Bordonetti auf die Verdoppelung der Schleusen bei den Auslassstollen hin. Es werde ein neuer Turm aus Stahl in den See gesetzt, der Zugang zur Wartung der Schleusen sicherstellen soll. 200 Sensoren überwachen ständig den Erddamm. Klar sei, dass der Staudamm Wasser verliere. Aber die Menge sei sehr gering.
In der Diskussion kam unter anderem von Kurt Ziernhöld die vehemente Forderung zur Sprache, etwas gegen die unzumutbare Staubbelastung zu unternehmen.