Vinschgau - Ich komme gerne in den Vinschgau, weil ich hier unverfälschte charaktervolle Weine in guter Qualität probieren kann. Diese Worte des Kellermeisters Hartman Doná aus Girlan sind ein Kompliment an die Vinschger Weinbauern für ihre edlen Tropfen. Der Weinfachmann war kürzlich auf Einladung des Vinschger Weinbauvereins zur dritten von insgesamt vier Gebietsverkostungen nach Kortsch gekommen. 33 Weine wurden dort von den Weinbauern zur Verfügung gestellt, darunter die Weißweinsorten Weißburgunder, Müller Thurgau, Solaris, Kerner und Riesling, die Rose’s Cabernet/Cortis und Lagrein/Kretzer und die Rotweinsorten Vernatsch, Blauburgunder, Zweiglt, Cabernet Cortis und Divico. Divico, eine Kreuzung von Gamaret und Bronner, ermöglicht, so wie auch Solaris, einen reduzierten Pflanzenschutzmitteleinsatz. Kellermeister Dona‘ bewertete die jeweiligen Weine und zeigte eventuelle Mängel auf. Dann äußerten sich die betreffenden Winzer zu den Arbeitsabläufen im Weinberg und im Keller. Er spricht Schwierigkeiten an und holte sich Tipps zur Verbesserung des Produktes, beispielsweise wenn sein Wein „böxert“ und nicht so gelungen ist, wie er es sich erwartet hat. Die Gebietsverkostungen der vergangenen Jahre haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Qualität der Weine stetig verbessert hat. Faszinierend sind die Unterschiede derselben Sorten, die je nach Lage anders schmecken. Typisch für die Vinschger Weine ist auch die mineralhaltige und rauchige Komponente, die durch die Schiefer- und Gneisböden entstehen. Kurzum, die Vinschger Weibauern lernen bei gemeinsamen Verkostungen regelmäßig dazu. Und die Weine werden von Jahr zu Jahr besser. (mds)