Weltmeisterin, Gesamtweltcupsiegerin – die Liste von Greta Pinggeras Erfolgen ist lang und vielleicht wäre sie sogar noch etwas länger geworden. Doch Vinschgaus erfolgreichste Naturbahnrodlern hat sich dazu entschieden, ihre Karriere zu beenden. Ende Februar absolvierte die 28-jährige Laaserin in Umhausen ihr letztes Weltcuprennen, nun konzentriert sie sich voll und ganz auf ihre andere Leidenschaft.
Von Sarah Mitterer
Mit gerade einmal zehn Jahren wurde Greta beim ASC Laas in den Bann des Rodelsports gezogen. Dass sie später einmal zu den Besten ihrer Zunft gehören würde, hatte man zu Beginn wohl nicht erwartet. Doch mit Talent, großem Ehrgeiz und jede Menge Fleiß schaffte sie es bis ganz nach oben im Naturbahn-Rodelsport. Bereits im Juniorenalter ließ sie immer wieder ihr Können aufblitzen und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie auch bei den Profis durchstarten würde. 2014 kürte sie sich im rumänischen Vatra Dornei zur Juniorenweltmeistern – zwei Jahre zuvor sicherte sich bei der Junioren-WM in Latsch die Silbermedaille. Ihr persönliches Karrierehighlight war die Saison 2016/2017, in der sie sich nicht nur zur Weltmeisterin krönte, sondern sich auch noch den Gewinn des Gesamtweltcups sicherte. Nun war die Laaserin endgültig bei der Elite angekommen und konnte in den Folgejahren stets ganz vorne mitmischen. Auch in diesem Winter gehörte das Vinschger Rodeltalent zu den stärksten Naturbahnrodlerinnen im Weltcup. Sechs Mal sprang sie aufs Weltcuppodest – hinzu kommt die Silbermedaille bei der WM in Deutschnofen - ein Sieg blieb ihr in dieser Saison jedoch verwehrt. Ihr allerletztes Weltcuprennen bestritt sie beim Saisonfinale in Umhausen. Dort gelang ihr als Dritte erneut der Sprung auf das Podium. Auch in der Gesamtwertung sicherte sie sich Platz 3 mit gerade einmal vier Punkten Rückstand auf die Zweitplatzierte Tina Unterberger aus Österreich.
Eines steht fest: Greta kann nun eine großartige Karriere zurückblicken, denn sie hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Nur der Traum von Olympia hat sich nicht erfüllt, denn Naturbahnrodeln wurde noch nicht ins olympische Programm aufgenommen.
Für die gelernte Konditorin hat jetzt ein neuer Lebensabschnitt fernab vom Rodelsport begonnen. Die 28-Jährige kann sich nun voll und ganz ihrer anderen Leidenschaft – dem Backen – widmen. Angesprochen darauf, was Pinggera vermissen werde, meint sie: „Die Abwechslung zum normalen Arbeitsalltag, der Adrenalinkick vor den Rennen und meine Teamkollegen werden mir fehlen!“