Literaturmenü im Café

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Die Bücherverkostung beim Fritz Beck zog viele Interessierte an Die Bücherverkostung beim Fritz Beck zog viele Interessierte an

Mals - Am Abend des ersten März wurde in der Malser Konditorei Fritz, beim „Fritz Beck“, ein besonderes Menü serviert. Es bestand nicht wie üblich aus süßen Köstlichkeiten, sondern setzte sich aus Worten und guten Geschichten zusammen. In die Rolle des Kellners schlüpfte Markus Fritz, der Bruder des Konditors Ferdinand. Er hatte literarische Neuerscheinungen einer Menüfolge zugeordnet. Zur Wahl standen leicht verdauliche „Vorspeisen“, schwerere Kost „für den großen Hunger“ oder auch „scharf gewürzte Gerichte“ mit erotischem Inhalt und weitere Gänge. Was Markus Fritz, ein Vielleser, dann in loser Reihenfolge servierte – also vorstellte und erklärte, entschied das Publikum. Donatella Gigli garnierte das Menü mit Leseproben aus einigen Romanen. Als erfrischendes Sorbet dazwischen, das wieder Platz für Neues schuf, gab es Musik von Barbara Grimm und Volker Klotz. „Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken“ lautete ein präsentierter Buchtitel. Damit das Publikum auch außerhalb des Gedankenreichs Genuss empfinden konnte, spendierte die Konditorei Faschingskrapfen. Der Abend sollte schließlich „mit allen Sinnen genossen werden“, wie Gudrun Kuenrath als Leiterin der Malser Bibliothek nahelegte. Die Kreationen aus der Bücherküche seien ein Vorgeschmack auf das Jubiläumsprogramm, das Bibliothek und Bildungsausschuss von Mals heuer zum 30-jährigen Bestehen veranstalten würden.
Markus Fritz und seine Frau Donatella Gigli haben Appetit aufs Lesen geweckt. Am Bücherbüffet konnte zugegriffen werden, da die Bibliothekarinnen die besprochenen Werke zur Ausleihe aufgelegt hatten. „Alle satt,“ stellte Markus Fritz abschließend zufrieden fest. Er hat Literatur wieder dorthin gebracht, wo sie einmal zu Hause gewesen war: Ins Kaffeehaus.
Maria Raffeiner

 

Drei Fragen an Markus Fritz aus Mals, stellvertretender Amtsdirektor im Amt für Bibliotheken und Lesen in Bozen

Vinschgerwind: In welches Buch sind Sie derzeit vertieft und wo lesen Sie am liebsten?
s21 Markus FritzMarkus Fritz: Am gemütlichsten ist das Lesen auf der Couch. Zurzeit lese ich den neuen Roman vom Vorarlberger Schriftsteller Michael Köhlmeier: „Frankie“.

Vinschgerwind: Welche Literatur verbinden Sie mit dem Vinschgau?
Markus Fritz: Ich denke sofort an die Bücher von Franz Tumler, da ich meine Dissertation zum literarischen Südtirol-Bild von Tumler verfasst habe. Aber auch die Gedichte von Sepp Mall sind für mich mit dem Vinschgau verbunden.

Vinschgerwind: Was halten Sie dagegen, wenn mal wieder vom ausgedienten Medium „Buch“ die Rede ist?
Markus Fritz: Der Tod des Buches wird schon lange prophezeit. Ich glaube aber, dass das Buch trotz digitaler Trägermedien (E-Book) in Printform eine Zukunft haben wird. Auch bei jungen Leuten.

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