Peters Wohnhaus ist der Gemeinde zu teuer

geschrieben von
VizeBM Walter Laimer und BM Luis Forcher: Wir haben andere Prioritäten als das  Peter-Mitterhofer-Wohnhaus zu kaufen. VizeBM Walter Laimer und BM Luis Forcher: Wir haben andere Prioritäten als das Peter-Mitterhofer-Wohnhaus zu kaufen.

Partschins - Der Gemeinderat von Partschins hat mehrheitlich beschlossen, das Wohnhaus von Peter Mitterhofer nicht anzukaufen. Die Gemeinde Partschins hätte ein Vorkaufsrecht

von Erwin Bernhart

Auf der Tagesordnung des Gemeinderates von Partschins stand am 17. Januar 2023 neben der Genehmigung des Sitzungsprotokolles der letzte Ratssitzung nur ein Punkt: „Ausübung des Vorkaufsrechts für denkmalgeschützte Liegenschaften: Bp 107 K.G. Partschins“. Es handelt sich um das Wohnhaus des Erfinders der Schreibmaschine Peter Mitterhofer. Dort hat der Peter 31 Jahre lang gewohnt. Das Haus ist denkmalgeschützt und das Denkmalamt sagt: „Das Gebäude ist als Geschichtsdenkmal umso bedeutender, als das Geburtshaus 1896 abgebrochen wurde.“
Das Haus bzw. auch der Garten drumherum, welches dem Vater der Landtagsabgeordenten Ulli Mair gehört, soll Besitzer wechseln. Weil bei denkmalgeschützten Gebäude das Land und dann die jeweilige Gemeinde per Gesetz ein Vorkaufsrecht haben, hatte der Gemeinderat von Partschins darüber zu befinden und zu beschließen, ob dieses Vorkaufsrecht in Anspruch genommen werden solle. Der Verkaufswert beträgt 900.000 Euro. Der Preis ist deshalb hoch, weil es im Garten hinter Mitterhofers Wohnhaus ein bereits vom Gemeinderat mehrheitlich genehmigtes Projekt für Wohnungen gibt, mit einer leichten Erhöhung des Peter-Mitterhofer-Hauses.
BM Luis Forcher räumte ein, keinen Schätzwert in Auftrag gegeben zu haben. Der Gemeindesekretär Hubert Auer präzisierte, dass der Preis mit dem Verkaufspreis bestimmt werde und dass die Gemeinde zu eben diesem Preis ein Vorkaufsrecht habe. Es gab im Rat kräftigen Widerstand dagegen. Nur Jutta Pedri von der Bürgerliste merkte an: „Wenn es der Preis für alles ist, ist der schon interessant.“ Sabine Zoderer von den Freiheitlichen kündigte ihre Gegenstimme an und sagte, dass man Mammutprojekte vor sich habe, die zuerst zu finanzieren seien. Und zu einer Außenstelle des Schreibmaschinenmuseums sagte Zoderer: „Nein, Danke.“ Der Gemeindeausschuss sprach sich einhellig gegen das Vorkaufsrecht aus. Das Schulareal habe oberste Priorität, auch die Sportzone, sagte etwa Schulreferent Hartmann Nischler. Nicht einmal des Geld haben für den Feldweg, warf VizeBM Walter Laimer ein. Andere Projekte seien zuerst fertigzustellen. Wirtschaftsreferent Ulli Schweitzer wies darauf hin, dass man für einen Ankauf keine finanzielle Deckung habe. „Wir haben die Sicherheit, dass das Haus erhalten bleibt“, sagte BM Luis Forcher. Damit war die Gangart im Gemeinderat besiegelt. Zum Schluss wurde noch das Vorkaufsrecht beim Montlbon-Haus wach gerufen. „Außer Spesen ist dort nichts gewesen“, resümierte BM Forcher.
Einzig Monika Pföstl von der Bürgerliste regte an, darüber nachzudenken, ob nicht die Gemeinde das auf dem Garten geplante Projekt übernehmen könnte. Denn, wenn die Gemeinde nicht kaufe, komme das Projekt ohnehin.
Bei der Abstimmung wurde das Vorkaufsrecht mit 12 Gegenstimmen bei 3 Enthaltungen verworfen. Mitterhofer-Wohnhaus: Zu teuer, nein danke.

Gelesen 1002 mal

Schreibe einen Kommentar

Make sure you enter all the required information, indicated by an asterisk (*). HTML code is not allowed.

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.