Kommentar von Chefredakteur Erwin Bernhart - Der Advent, so sagt man, ist die stille Zeit, die Zeit der Besinnlichkeit, die Zeit der Muse, die Zeit der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Ist er das, der Advent? Jedenfalls geht es bei den Christkindlmärkten in den größeren Städten heuer wieder hoch her. Da rollt der Rubel, da klimpern die Weihnachstsweisen in Endlosschleifen, da riecht’s nach Glühwein nicht nur aus den Töpfen. Gäste und Einheimische willkommen. Altroché Besinnlichkeit. Das war tatsächlich vor einem und vor zwei Jahren anders. Man erinnere sich: Corona. Da hat man tatsächlich den Trubel vermisst und fast herbeigesehnt. Da war nichts. Da war verordnete und damit verärgerte Besinnlichkeit. Und das war überhaupt keine Besinnlichkeit. Diese Zeit scheint weit weg zu sein. Fast vergessen, jedenfalls verdrängt. Wer will dahin zurück? Mir ist da der Trubel lieber. Denn Trubel bietet immer eine Wahl: Hingehen oder Nichthingehen. Ich muss mich nicht dem Trubel hingeben, ich kann aber. Ich muss mich nicht über den Trubel beklagen, ich kann aber. Zumindest etwas ruhiger und besinnlicher sind unsere kleinen Weihnachtsmärkte im Tal. Die sind im Vergleich zu den großen Märkten genießbarer und vor allem mit überwiegend hochwertigeren Waren bestückt.
Also genießen Sie diese magische Zeit wie Sie es mögen, besinnlich oder turbulent. Besinnlich und turbulent müssen sich gar nicht ausschließen.
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