Gefahrensituation?
Pressemitteilung der Young Greens Southtyrol vom 08/11/2022
Am 18.10.2022 fand auf dem Areal der ehemaligen Militärkaserne in Schlanders ein Lokalaugenschein durch das Amt für Abfallwirtschaft statt. In einer entnommenen Probe wurde asbesthaltiges Material nachgewiesen.
Ein Foto bei einfallendem Morgenlicht zeigt die Staubentwicklung über dem Schlanderser Bahnhofsareal. Hier finden sich täglich Schüler:innen aus dem ganzen Vinschgau ein. Wurden sie und weitere Bürger:innen krebserregendem Asbeststaub ausgesetzt?
Der Bürgermeister der Gemeinde Schlanders, Dieter Pinggera, wurde am 20.10. über die positive Asbestprobe in Kenntnis gesetzt. Die Bürger:innen der Gemeinde sind seitdem aber nicht informiert worden und es wurden keine Schutzmaßnahmen ergriffen.
Wir fordern die Gemeinde dazu auf, die Bürger:innen über mögliche Gefahren zu informieren und nötige Schutzmaßnahmen zu ergreifen.
Gabriel Prenner und Barbara Lemayr
Co-Sprecher:innen der Young Greens Southtyrol
Gemeindevertreter bei Gedenkfeier an faschistischer Lügenstätte
Unlängst fand beim Beinhaus in Burgeis eine Gedenkfeier statt. Dabei waren u. a. Gemeindevertreter aus Mals (Bruno Pileggi) und Schlanders (Dunja Tassiello), die gemeinsam mit den Alpini einen Kranz am faschistischen Lügenbau niederlegten. Die Süd-Tiroler Freiheit Vinschgau rät den zwei Gemeindevertretern, sich genauer mit der Geschichte des Beinhauses zu befassen!
„Sie sollten das nächste Jahr ihre Teilnahme auf den Kriegerfriedhof in Spondinig begrenzen. Denn der Aufmarsch beim Beinhaus ist eine Provokation“, betont Benjamin Pixner, Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau
„Mittlerweile sollte jeder wissen, dass die Beinhäuser ein perfider Geschichtsschwindel sind. Dort wurden die Gebeine von Soldaten von anderen Gebieten herangekarrt – und sogar von Verkehrstoten und österreichischen Soldaten – um der Öffentlichkeit ein falsches Bild vorzutäuschen. Das ist eine dreiste Geschichtslüge! Wie auch die übrigen Beinhäuser, wurde das Beinhaus in Burgeis bewusst in Grenznähe errichtet, um die Annexion Süd-Tirols auch symbolisch zu rechtfertigen“, betont Pixner.
Aus Mangel an toten Soldaten gab der italienische Staat im April 1938 den Auftrag, Leichen im Soldatenfriedhof in Bozen zu exhumieren und zum Beinhaus nach Burgeis zu bringen. Dabei wurden auch 54 österreichische Soldaten dorthin verfrachtet, die somit kurzerhand zu italienischen Gefallenen umfunktioniert wurden.
„Das faschistische Beinhaus in Burgeis soll endlich aufgelassen und den dort bestatteten Soldaten eine würdige Ruhestätte in geweihter Erde ihrer Heimat oder im nahegelegenen Kriegerfriedhof in Spondinig gewährt werden“, fordert Pixner. „Das Beinhaus ist eine faschistische Kultstätte und ein Missbrauch von Toten, die sich nicht mehr wehren können. Diese verstorbenen Menschen haben es nicht verdient, in einer Lüge gefangen zu bleiben“, unterstreicht Pixner abschließend.
Benjamin Pixner,
Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit im Vinschgau.
Keine Trabantenstadt
Kasernenareal Schlanders -Die Stellungnahme des hds-Bezirksausschusses zur aktuellen Situation: „Für ein lebendiges, lebenswertes und attraktives Schlanders!“
Rund um die aktuellen Diskussionen zum Abriss des alten Kasernenareals in Schlanders, bezieht der Bezirk Vinschgau des Wirtschaftsverbandes hds Stellung. „Wir möchten die politischen, rechtlichen oder baulichen Diskussionen nicht kommentieren, möchten aber in diesem Zusammenhang unsere Anliegen für eine gesunde Ortsentwicklung unterstreichen“, betont hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser. Was das Areal anbelangt, so darf dieses auf keinen Fall zu einer „Trabantenstadt“ werden, wo neue, zusätzliche Handelsflächen entstehen. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Es gibt bereits eine Reihe von Leerständen in der Fußgängerzone, die im Zuge der gesamten Ortsentwicklung nicht vergessen werden sollten. „Wir befürworten auch weiterhin einen Coworking Space und die Tätigkeit der Basis. Und vor allem ist es wichtig, dass es im Vinschgau eine Startup-Szene gibt und diese entsprechenden Räumlichkeiten zur Verfügung hat, wo sie sich entfalten kann“, so der Bezirksausschuss des hds. „Trotz aller Digitalisierung leben unsere Dörfer von ihrer Attraktivität, Lebendigkeit und den Frequenzen der Menschen, die sich darin bewegen und aufhalten. Unsere Orte sorgen dafür, dass sich nicht nur junge Familien, sondern auch Unternehmerinnen und Unternehmer dort niederlassen, Arbeitsplätze und Wertschöpfung schaffen. Damit dieses Alleinstellungsmerkmal unserer Orte – und somit auch von Schlanders - aufrecht und diese weiterhin Anziehungspunkte für Menschen bleiben, bedarf es entsprechender Rahmenbedingungen und Voraussetzungen“, betont abschließend der hds-Bezirksausschuss.
hds-Bezirksausschuss; hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser
HAIKU DES MONATS Oktober 2022
ausgewählt vom Haiku-Kreis Südtirol
ex-aequo:
Ihr rotes Herbstkleid -
zog sie im Gewitter aus,
die Wilde Rebe.
Johann Matthias Comploj, Brixen
*
Oktobernacht
ach, ihr Sterne – und ich
nur Funkenflug
Christian W. Burbach, Nürnberg
Kontakt für die Haiku-Gruppe Südtirol
im Vinschgau: helga.gorfer58@gmail.com