Vinschgau - Immer wieder kommt es vor, dass verwahrloste Kätzchen mit verklebten Augen, abgemagert, krank und von Parasiten befallen in Dörfern und bei Hofstellen umherirren und irgendwann erbärmlich zugrunde gehen. Der Grund für dieses Katzenelend liegt im Umstand, dass Katzenmütter nicht kastriert sind und einen Wurf nach dem anderen absetzen. Das Elend der Katzenkinder, von so manchen Besitzern billigend in Kauf genommen, berührt viele Menschen. Die Mitglieder des Tierschutzvereins Vinschgau werden dann aktiv, wenn sie auf Tierelend aufmerksam gemacht werden. Freiwillig kümmern sie sich um kranke Tiere, sorgen für deren Kastration und vermitteln sie an Tierliebhaber. „Im heurigen Jahre haben unsere Mitglieder 75 kleine Kätzchen in ihre Obhut genommen und gesund gepflegt“, erklärt die Vorsitzende des Vereins Anita Pircher aus Latsch. In Zusammenarbeit mit Tierärzten werden auch freilebende Katzen eingefangen und kastriert, um deren Vermehrung und eben dieses Katzenelend zu stoppen. Diese Katzen werden wieder dort freigelassen, wo sie aufgegriffen worden sind. 120 kastrierte Katzen leben derzeit in mehreren wilden Kolonien im Vinschgau und werden dort mit Futter versorgt. Das alles kostet eine Menge Geld, die der Tierschutzverein aufbringen muss. „Zu schaffen macht uns die derzeitige Teuerung“, erklärt Pircher. Sie engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für Tiere und pflegt viele Kätzchen in ihrem Haus. „Um die Kleinen gesund pflegen, kastrieren und füttern und zu können, sind wir auf Spenden angewiesen. Eine Futterspendenaktion findet vom 12. bis 13. November in folgenden Vinschger Geschäften statt: Despar Kofler Latsch, Conad Latsch, Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft Schlanders, NaveS und Gemischtwaren Doris Gstrein, beide Kastelbell, Frischecenter Rungg Schlanders, Prad und Mals, Despar Pinggera Schluderns. „Jede auch noch so kleine Spende ist uns eine große Hilfe“, erklärt Pircher. Dem Verein geht es längst nicht nur um Katzen, sondern um alle Tiere. „Betroffen macht so mancher Blick hinter die Stalltüren. In Extremfällen schreitet der Amtstierarzt ein“, sagt Anita. (mds)